(Wiederholung. Im 9. Absatz, 2. Satz, wurde korrigiert: der frühere Stuttgarter und Dortmunder Torjäger Fredi Bobic (statt: VfB-Trainer Fredi Bobic). Im 9. Absatz, 1. Satz wurde korrigiert: Weggefährte beider Clubs (statt: der Gegner aus dem Süden).)
DORTMUND (dpa-AFX) - Für seinen Einstand als Trainer von Borussia Dortmund hätte es leichtere Gegner geben können, dennoch sieht Niko Kovac seiner ersten Bewährungsprobe gegen den VfB Stuttgart voller Zuversicht entgegen. "Ich habe in den Trainingseinheiten gesehen, dass hier viel Qualität ist", sagte Kovac vor der Partie gegen die Schwaben an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky).
Mehr als 320 Tage nach seinem Aus beim VfL Wolfsburg kehrt Kovac auf die Bundesliga-Bühne zurück und soll den BVB wieder auf Champions-League-Kurs bringen. "Die erste Woche war sehr intensiv. Wir sind täglich von früh bis spät hier", berichtete der 53 Jahre alte und in Berlin geborene Kroate.
Kovac sieht positive Tendenz
Denn unabhängig vom sportlichen Geschehen sorgt der BVB auch hinter den Kulissen weiter für Schlagzeilen. Zwei Wochen nach dem Aus für Chefcoach Nuri Sahin gab der Club am Donnerstag die Trennung von Kaderplaner Sven Mislintat bekannt. Das Verhältnis zwischen ihm und Sportdirektor Sebastian Kehl galt schon länger als angespannt. Diese Differenzen sollen mit ausschlaggebend für geplatzte Transfers und Probleme im Kader sein.
Nun folgt der Neustart mit Kovac als Nachfolger von Mike Tullberg. Unter dem Interimstrainer blieb Schwarzgelb in drei Spielen ungeschlagen, holte wettbewerbsübergreifend zwei Siege und ein Unentschieden.
"Die Tendenz geht nach oben, das habe ich auch bei den Jungs gemerkt", befand Kovac, der das Team am Sonntag übernommen hatte. Er spüre Freude und Spaß im Training. "Die Jungs sind positiver Dinge und können es kaum erwarten, aufzulaufen und die Punkte zu holen, die wir unbedingt brauchen."
Stuttgart zuletzt ein Angstgegner
Mit Platz elf und nur 29 Punkten verzeichnet Dortmund nach 20 Spieltagen die schlechteste Zwischenbilanz seit einem Jahrzehnt. Gegner Stuttgart ist ein direkter Konkurrent im Kampf um die Königsklasse - dem selbstgesetzten Minimalziel der Dortmunder.
Die Vorzeichen könnten aus BVB-Sicht besser sein. Dortmund verlor die vergangenen vier Pflichtspiele gegen die Stuttgarter, darunter ist auch das 1:5-Debakel im Hinspiel. Auch Kovac hat keine guten Erinnerungen, unterlag dem VfB zuletzt zweimal mit Wolfsburg. Die Negativserie soll nun enden. Ein Blick in die Statistik verspricht zumindest viele Tore. Die Paarung BVB gegen VfB ist vor dem 21. Spieltag die torreichste der Bundesliga-Geschichte - 370 Treffer fielen in 109 Duellen.
Ein Befreiungsschlag wäre für Dortmund wichtig, wird aber schwer, weiß auch Kovac. "Wir werden von der ersten bis zur letzten Minute gefordert sein und müssen auch mental bereit sein", sagte Kovac. Mit einem Sieg könnte der BVB nach Punkten zum VfB aufschließen. Aktuell belegt Stuttgart mit 32 Zählern den fünften Rang.
Bobic: Kovac kann Selbstvertrauen wieder einimpfen
Der neue Trainer gab sich mit der aktuellen Mannschaft nach den ersten Einheiten zufrieden. "Der Kader ist sehr gut zusammengestellt, und deshalb glaube ich auch, dass diese Mannschaft das Potenzial hat, auch weiter nach vorne zu kommen", sagte Kovac. Die beiden Neuzugänge Daniel Svensson und Carney Chukwuemeka möchte er direkt in den Spieltagskader nehmen.
Auch ein Weggefährte beider Clubs weiß um diesen Kader und traut dem neuen Coach die Trendwende zu. "Dortmund hat einen Top-Vier-Kader - sie müssen nur ihre PS wieder auf die Straße bringen. Da bin ich bei Niko guter Dinge", sagte der frühere Stuttgarter und Dortmunder Torjäger Fredi Bobic der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten". Kovac kenne die Situation, ein Team zu übernehmen, das gerade nicht vor Selbstvertrauen strotze, und könnte es ihm wieder einimpfen.
Im Spiel gegen den VfB kann Kovac zeigen, wie viel Selbstvertrauen seine neue Mannschaft nach nur einer Woche schon zurückgewinnen konnte. "Es geht darum, dass wir unsere Stärken in den Vordergrund setzen", sagte der Kroate mit Blick auf seinen ersten Gradmesser als BVB-Trainer. "Wir gehen das gemeinsam an und glauben an eine positive Zukunft."/jgl/DP/men
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