Bei Ford in Köln drohen unbefristete Streiks

28.04.2025, 17:26

KÖLN (dpa-AFX) - Beim Autobauer Ford droht eine Eskalation des Tarifkonflikts. Wie die Tarifkommission der IG Metall in Köln mitteilte, hat sie beim Bundesvorstand der Gewerkschaft eine Streik-Urabstimmung beantragt.

t-online aktuell 28.04.2025

Diesen Antrag wird der Gewerkschaftsvorstand am Dienstag wohl annehmen. Danach dürfte die Kölner Tarifkommission zügig besagte Mitgliederbefragung durchführen und sich Zustimmung für bestimmte Druckmitteln einholen. Dann könnte es zu unbefristeten Streiks kommen. Die Belegschaft sei bereit zu kämpfen, sagte der IG-Metall-Sprecher bei Ford in Köln, David Lüdtke.

Arbeitgeber und Arbeitnehmer ringen um einen neuen Sozialtarifvertrag. Ford Deutschland ist unter Druck. Zwar hat der Autokonzern das Kölner Werk mit einer Milliardeninvestition auf Elektrokurs gebracht, doch zwei neue Stromer-Geländewagen sind bislang nicht der erhoffte Verkaufserfolg.

Wegfall einer "Patronatserklärung" vertieft Sorgenfalten

Eine Art Bürgschaft für seine Deutschlandtochter hat der US-Mutterkonzern kürzlich aufgekündigt, dadurch ist eine Insolvenz von Ford Deutschland nun theoretisch möglich. Die US-Mutter gab ihrer Deutschlandtochter noch eine Finanzspritze und erwartet, dass diese nun gewissermaßen selbst läuft - auch ohne Bürgschaft im Rücken.

Der Wegfall der Bürgschaft - einer sogenannten Patronatserklärung - erhöht den Druck auf die Beschäftigten und die Deutschlandtochter. Betriebsbedingte Kündigungen hat Ford in Deutschland zwar bis 2032 ausgeschlossen. Bei einer Insolvenz wäre diese alte Vereinbarung aber wertlos.

Seit Ende 2024 immer mal wieder Kurzarbeit in der Produktion

Die IG Metall fordert ein "insolvenzgeschütztes Sicherheitsnetz". Außerdem pocht sie auf hohe Abfindungen für Beschäftigte, die die Firma wegen des aktuellen Sparkurses verlassen. Ford hat in Köln mehr als 12.000 Stellen, von denen 2.900 bis Ende 2027 wegfallen sollen.

Wegen des schwachen Autoabsatzes gilt seit Ende 2024 immer mal wieder Kurzarbeit in der Fahrzeugproduktion und damit bei etwa einem Fünftel der Kölner Belegschaft. Diese Kurzarbeit endet im Mai, ihr könnten unbefristete Arbeitsniederlegungen am ganzen Kölner Ford-Standort folgen - inklusive Entwicklungsabteilung, Verwaltung und anderer Bereiche.

Da sich Management und Gewerkschaft in den Verhandlungen zum Sozialtarifvertrag bislang nicht entscheidend angenähert haben, schaltet die IG Metall einen Gang hoch. Man brauche das Druckmittel befristeter oder unbefristeter Streiks, um in der Tarifauseinandersetzung ein gutes Ergebnis zu erzielen, sagt IG-Metall-Vertreterin Kerstin Klein. "Das Streikrecht ist ein hohes Gut, und wir werden es als IG Metall mit viel Augenmaß einsetzen." Ein Firmensprecher sagt, man setze weiter auf Verhandlungen./wdw/DP/nas

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