PREMSTÄTTEN (dpa-AFX) - Der Chip- und Lampenhersteller AMS Osram sieht seine Lieferketten trotz Zollstreit gut aufgestellt. Derzeit spüre man diesbezüglich kaum direkte Auswirkungen, sagte Konzernchef Aldo Kamper am Mittwoch an einer Telefonkonferenz mit Analysten.
Zwar bräuchten Exporte aus China heraus etwas mehr Zeit, aber das sei kein großes Problem, so Kamper. AMS Osram habe sich als Backup zudem Lieferanten außerhalb von China gesucht. Schmerzhafter sei allerdings eine indirekte Auswirkung der Zoll-Turbulenzen: Der hohe Goldpreis. Für seine Produkte brauche das Unternehmen einiges an Gold - das müsse man daher verdauen.
Mit Blick auf das laufende Jahr bleibt AMS Osram insgesamt optimistisch. So hätten sich die Auftragseingänge überall außer in Amerika im ersten Quartal deutlich verbessert - und die Aufträge legten nun auch im laufenden zweiten Quartal weiter zu. Das Verhältnis des Eingangs der Aufträge zum Umsatz (Book-to-Bill) sei im ersten Quartal in allen Bereichen wieder über 1 gelegen, eine klare Verbesserung zum vierten Quartal.
Zu den geplanten Unternehmensverkäufen zur schnelleren Entschuldung meinte das Management, die Erlöse sollten klar über 500 Millionen Euro liegen. Näheres könne man derzeit noch nicht sagen. Man sei bereits in Gesprächen mit potenziellen Käufern und werde basierend auf den Ergebnissen entscheiden, welche Teile verkauft würden. Noch keine Neuigkeiten gab es zum Verkauf der Fabrik in Malaysia - dieser brauche angesichts des volatilen Umfeldes noch Zeit.
Das Unternehmen hatte am Morgen Zahlen für das erste Quartal vorgelegt und ist etwas besser in das neue Jahr gestartet als erwartet. Von Januar bis März sank der Umsatz um 3 Prozent auf 820 Millionen Euro. Das erste Quartal ist saisonal gesehen jedoch eher schwach und dieses Jahr kam noch die Schwäche im Automobil- und Industriehalbleitergeschäft dazu. Operativ konnte das Unternehmen Fortschritte erzielen. Das um Transformationskosten bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg dagegen um 9 Prozent auf 135 Millionen Euro, die entsprechende operative Marge erhöhte sich um 1,8 Prozentpunkte auf 16,4 Prozent.
Dies, sowie die angekündigten Maßnahmen zu einer schnelleren Entschuldung, trieb die in der Schweiz notierte Aktie an. Sie gewann am späten Vormittag mehr als 12 Prozent./tt/rw/AWP/nas/mis
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