WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Donnerstag den Handel mit deutlichen Verlusten beendet. Der ATX schloss mit einem Rückgang von 1,52 Prozent auf 3.644,60 Punkte. Der Leitindex wurde von einer tiefroten Stimmung an den europäischen Leitbörsen in die Tiefe gedrückt. Auch an der Wall Street kamen im Verlauf die Aktienkurse nach enttäuschenden US-Konjunkturdaten merklich zurück.
Die Leitzinssenkung in Großbritannien lieferte international ausgenommen auf den Devisenmarkt kaum sichtbare Auswirkungen. Die Bank of England hat den geldpolitischen Schlüsselsatz um einen Viertelpunkt auf 5,0 Prozent gesenkt. Es war die erste Lockerung seit 2020, als die Notenbank auf die Coronakrise reagierte. Die Entscheidung fiel nun mit fünf zu vier Stimmen im geldpolitischen Ausschuss denkbar knapp aus.
Auf Unternehmensebene rückte AT&S mit einer Zahlenvorlage und folgenden deutlichen Kursabschlägen ins Blickfeld der Akteure. Der steirische Leiterplattenhersteller hat im ersten Quartal im Jahresvergleich teilweise deutliche Rückgänge verbuchen müssen. Die Analysten der Erste Group hoben positiv hervor, dass der Ausblick für das Gesamtjahr bestätigt wurde. Insgesamt verlaufe die Erholung langsam, aber dies war zu erwarten, hieß es weiter von den Experten. Die AT&S-Aktie schloss mit einem Abschlag von 6,1 Prozent.
Rosenbauer gaben 1,4 Prozent nach. Das Robau-Konsortium rund um Pierer Industrie, Mark Mateschitz Beteiligungs GmbH, die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ) und die Invest Unternehmensbeteiligungs AG strebt eine Mehrheitsbeteiligung an dem angeschlagenen oberösterreichischen Feuerwehrausrüster an. Nach dem im Juni bekannt gewordenen geplanten Einstieg der Robau Beteiligungsverwaltung GmbH über eine Kapitalerhöhung soll nun auch ein Aktienpaket erworben werden. Konkret will die Robau einen Anteil von 25,15 Prozent von der Rosenbauer Beteiligungsverwaltung GmbH, kaufen, die derzeit noch 51 Prozent an Rosenbauer hält, teilte das Konsortium mit.
Die RBI-Aktie verlor nach Verlaufsgewinnen 1,6 Prozent auf 17,72 Euro. Die Analysten von Deutsche Bank haben das Kursziel für die Aktien der Raiffeisen Bank International (RBI) nach der jüngsten Zahlenvorlage des Instituts von 17,00 auf 18,00 Euro angehoben. Die Anlageempfehlung "Hold" wurde beibehalten.
Beim Branchenkollegen Erste Group gab es ein deutliches Minus von 3,5 Prozent. Unter den weiteren Schwergewichten schwächten sich Voestalpine um 2,6 Prozent ab. Andritz büßten 2,1 Prozent ein. Wienerberger sank um 2,1 Prozent./ste/sto/APA/jha
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