NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Montag ihre jüngste Erholung fortgesetzt - wenn auch mit gebremstem Schaum. Im Fokus stehen Konjunkturdaten. Allerdings hielten Aussagen von US-Finanzminister Scott Bessent, der die jüngsten Kursverluste in New York als gesunde Korrektur bezeichnete, die Kaufbereitschaft nach den deutlichen Freitagsgewinnen in Grenzen.
Zuletzt stieg der Leitindex Dow Jones Industrial um 0,52 Prozent auf 41.705,02 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,34 Prozent auf 5.658,19 Punkte hoch. Der am Freitag besonders deutlich erholte von Tech-Werten dominierte Nasdaq 100 gewann nur 0,08 Prozent auf 19.721,01 Punkte.
"Nach dem unerwartet schwachen Januarergebnis haben die Einzelhandelsumsätze erneut enttäuscht, auch wenn es zu einem kleinen Plus gekommen ist", schrieb Experte Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba. Mit einer Zinssenkung der US-Notenbank Fed an diesem Mittwoch sei zwar nicht zu rechnen. Doch die Daten untermauerten tendenziell die Erwartung einer zukünftigen geldpolitischen Lockerung - zumal der zeitgleich veröffentlichte Empire-State-Index, der die Industriestimmung im US-Bundesstaat New York misst, klar negativ überrascht habe.
US-Finanzminister Bessent bekräftigte mit seinen Aussagen derweil die Ansicht, dass die Regierung wohl nicht eingreifen wird, um die Märkte zu stützen. "Diese Äußerungen haben viele an der Wall Street beunruhigt, die darauf gehofft hatten, dass Bessent in der Trump-Regierung die 'Stimme der Vernunft' in der Wirtschaftspolitik sein würde", kommentierte Marktstratege Benjamin Picton von der Rabobank.
Zu den Anführern der weiteren Nasdaq-Erholung zählten am Montag die Halbleiter-Veteranen Intel und AMD mit Kursgewinnen von 7,2 beziehungsweise 4,7 Prozent. Vergleichsweise gut gefragt waren auch Microchip Technology sowie Micron.
Dagegen zählte Branchenkollege Nvidia mit minus 1,2 Prozent zu den schwächsten Werten. Beim auf KI-Chips spezialisierten Halbleiterhersteller warten die Anleger auf Nachrichten zum Thema Künstliche Intelligenz auf der GPU Technology Conference (GTC) im kalifornischen San Jose. Die Veranstaltung informiert über Fortschritte in den Bereichen KI und Cloud-Computing. Einer der Höhepunkte wird am Dienstag eine Rede von Nvidia-Chef Jensen Huang sein, von der sich Experten die Vorstellung von Nvidias nächster Generation von KI-Chips erwarten.
Derweil wurde schon am Wochenende bekannt, dass der chinesische Techkonzern Baidu zwei neue KI-Modelle auf den Markt gebracht hat. Dessen in New York gelistete Anteilsscheine gewannen 5,4 Prozent.
Schlusslicht im Nasdaq 100 war Tesla mit einem Kursrückgang um 4,6 Prozent auf 238,46 US-Dollar. Damit blieben die Aktien des Elektroautobauers allerdings in der Stabilisierungsspanne der vergangenen Tage. Mit gut 217 Dollar hatten sie am Dienstag den tiefsten Stand seit Oktober markiert, bevor eine kräftige Erholung einsetzte. Im bisherigen Jahresverlauf steht ein Wertverlust von 41 Prozent zu Buche, was auch für diesen Zeitraum einen der hinteren Indexplätze bedeutet.
Der Hersteller, der ein Vorreiter bei strombetriebenen Fahrzeugen war, hatte zuletzt mit Rückgängen bei den Auslieferungen zu kämpfen. Gründe könnte auch das Auftreten von Musk als Trump-Verehrer, seine rechten politischen Ansichten und die Rolle als Kostensenker in der US-Regierung sein. Der Branchenpionier kämpft zudem seit einiger Zeit mit zunehmender Konkurrenz. Dazu passt die Nachricht, dass der chinesische Konkurrent BYD nach eigenen Angaben ein neues Ladesystem entwickelt hat, mit dem das Aufladen der Batterie fast ebenso schnell möglich sein soll wie der Tankvorgang bei einem Verbrenner./gl/mis
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