NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Donnerstag unterschiedliche Richtungen eingeschlagen. Die Schwäche zahlreicher Aktien im Dow Jones Industrial drückte den bekanntesten Wall-Street-Index in die Verlustzone. Währenddessen erholten sich die überwiegend mit Technologiewerten bestückten Nasdaq-Indizes weiter von ihren am Freitag und Montag erlittenen deutlichen Verlusten. Vor dem am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht für Januar wagen sich die Anleger aber allgemein nicht allzu stark aus der Deckung.
Der Dow gab rund zwei Stunden vor dem Börsenschluss um 0,38 Prozent auf 44.703,25 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 stieg um 0,21 Prozent auf 6.073,91 Punkte und der technologielastige Nasdaq 100 gewann 0,32 Prozent auf 21.727,485 Zähler.
Nach dem Zoll-Schock infolge angekündigter hoher Einfuhrabgaben auf Waren aus Kanada, Mexiko und China durch den neuen US-Präsidenten Donald Trump hatten die wichtigsten US-Indizes am Montag ihre Verluste vom Freitag zunächst deutlich ausgeweitet. Die erfolgte Erholung nach ersten positiv verlaufenen Verhandlungen mit Mexiko und Kanada und Aussichten auf Gespräche zwischen den USA und China sorgen derzeit noch in allen wichtigen Indizes für Gewinne im bisherigen Wochenverlauf.
Wie es jedoch weitergeht, dürfte von Amazons Quartalsbericht und Ausblick nach Börsenschluss mitentschieden werden. Die Jobdaten am Freitag vor dem Handelsstart dürften ihr Übriges zur Richtung an den Börsen beisteuern.
Mit dem Onlinehandelsriesen legt der sechste Konzern der "Magnificent 7" seine Geschäftszahlen vor. Dabei wird es aber wohl weniger um das Einzelhandelsergebnis gehen als vielmehr um den Erfolg der Amazon Web Services. Immerhin hatten zuletzt mit der Google-Mutter Alphabet und zuvor mit Microsoft zwei andere aus der Reihe der "glorreichen Sieben" im Cloud-Geschäft teils enttäuscht.
Für die Amazon-Aktien ging es zuletzt um 0,8 Prozent nach oben, womit sie sich ihrem Rekordhoch vom Dienstag wieder stark annäherten. Während die Papiere des im Bereich KI tätigen Software-Unternehmens Palantir nach einem Kurssprung am Dienstag mit plus 6,7 Prozent zudem deutlich weiter stiegen, ging es auf der anderen Seite für Qualcomm, ARM und vor allem für Skywork Solutions deutlich abwärts.
Skywork Solutions, ein Chiphersteller für Handys und Zulieferer von Apple, hatte zur Vorlage seiner Zahlen zum ersten Geschäftsquartal mit Aussagen zum weiteren Geschäft Sorgen um die Erlöse geweckt. Mehrere Analystenhäuser, darunter auch Stifel, stuften die Aktie ab und senkten ihre Kursziele. Das Papier brach zuletzt um 23,4 Prozent ein.
Qualcomm verloren 4,4 Prozent und ARM 3,4 Prozent. Analyst Samik Chatterjee von JPMorgan lobte die starken Quartalsergebnisse des Chipherstellers, der ebenfalls auf den Mobilfunkbereich ausgerichtet ist. Die Stimmung aber, so schränkte er ein, werde von Faktoren geprägt, die Qualcomm kaum beeinflussen könne: so zum Beispiel die Apple-Entscheidung, einen Teil der iPhone-Bauteile selbst zu fertigen, oder den Auslauf einer Vereinbarung mit Huawei.
ARM, ein Anbieter von IP-Lösungen im Bereich Mikroprozessoren, legte zwar ebenfalls starke Zahlen vor, weckte jedoch mit seinem vorsichtigen Umsatzausblick für das laufende vierte Geschäftsquartal Sorgen über eine Verlangsamung der Ausgaben für Künstliche Intelligenz (KI).
Für Honeywell ging es am Ende des Dow um 5,4 Prozent abwärts. Pläne über die Aufspaltung des Mischkonzerns in drei börsennotierte Unternehmen halfen nicht. Die schwachen Aussichten für 2025 kamen nicht gut an. Ford verloren im S&P-100-Index 6,5 Prozent und litten unter Verlusten im Geschäft mit Elektroautos. Salesforce litten unter personellen Änderungen in der Unternehmensspitze und büßten 4,4 Prozent ein. Amgen gaben einen Teil ihrer Vortagesgewinne wieder ab und verloren 2,2 Prozent.
Die Geschäftszahlen des Pharmakonzerns Eli Lilly, des Zigarettenproduzenten Philip Morris und des Fitnessgeräteherstellers Peloton kamen unterdessen gut an. Eli Lilly stiegen um 3,6 Prozent, Philip Morris um 10,3 Prozent und Peloton um 9,7 Prozent./ck/he
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