NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen steuern nach den jüngsten Verlusten am Mittwoch auf eine Erholung zu. Die Hoffnung auf eine Befriedung des Ukraine-Kriegs wog - ähnlich wie in Europa - für die Anleger offenbar schwerer als der sich zuspitzende Handelskonflikt. Erfreuliche US-Inflationsdaten gaben den Aktienkursen nur mäßig Schub.
Knapp eine halbe Stunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial 0,6 Prozent höher auf 41.702 Punkte. Den von Tech-Werten dominierten Nasdaq 100 sieht IG 1,5 Prozent im Plus bei 19.677 Punkten.
"Waffenruhe bedeutet am Ende Frieden, und das ist die neue Wette für die nächsten Monate", schreiben die Autoren des Börsenbriefs "Bernecker-Daily" mit Blick auf die Beratungen zwischen den USA und der Ukraine über eine temporäre Waffenruhe zwischen der Ukraine und Russland.
Die EU kündigte derweil eine entschiedene Reaktion auf die nun in Kraft getretenen US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte an. In einem ersten Schritt sollen von April an Extrazölle auf die Einfuhr von US-Produkten wie Bourbon-Whiskey, Jeans, Motorräder, Boote und Erdnussbutter greifen. Weitere Maßnahmen würden dann nach Abstimmung mit den EU-Mitgliedstaaten Mitte April folgen, hieß es.
Dagegen will die britische Regierung trotz ihrer Kritik an den neuen US-Zöllen vorerst keine Maßnahmen ergreifen. Ähnlich hatte sich zuvor schon Australien geäußert, ein weiterer, bisher enger Verbündeter der USA.
In den USA hat sich die Inflation dank geringerer Kosten für Energie überraschend stark abgeschwächt. Im Februar stiegen die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 2,8 Prozent. Im Januar hatte die Teuerung noch 3,0 Prozent betragen und war so stark wie seit einem halben Jahr nicht mehr. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang der Rate gerechnet, aber nur auf 2,9 Prozent.
Für die Aktien des Elektroautobauers Tesla zeichnet sich am Mittwoch eine weitere Erholung um 5,7 Prozent ab. Zu Wochenbeginn hatten sie mit gut 15 Prozent den heftigsten Tageseinbruch seit September 2020 und tags darauf den tiefsten Stand seit Oktober verzeichnet, bevor die Gegenbewegung einsetzte.
Ein vorbörsliches Kursplus von 1,9 Prozent nach einer wochenlangen Talfahrt stand bei Servicenow zu Buche. Der Technologiekonzern unter Führung des ehemaligen SAP-Chefs Bill McDermott steht Kreisen zufolge in fortgeschrittenen Gesprächen über einen Kauf des KI-Start-ups Moveworks. Servicenow wolle dafür fast 3 Milliarden US-Dollar auf den Tisch legen - es wäre die größte Transaktion in der knapp 13-jährigen Börsenhistorie des 2004 gegründeten Unternehmens. Von Vertretern beider Unternehmen gibt es bisher keine Stellungnahmen zu der Meldung./gl/jha/
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