FRANKFURT (dpa-AFX) - Hochgelobte Zahlen haben die Deutsche-Bank-Aktie beflügelt. Anders sah dies bei dem Papier der Fonds-Tochter DWS aus. Hier sorgte das Ergebnis für Kursverluste. Die Aktie der Deutschen Bank legte als einer der Spitzenwerte im Dax gegen Mittag um 1,3 Prozent auf 22,71 Euro zu. Zeitweise ging es bis auf knapp 23,44 Euro hoch, womit sie sich ihrem Ende März erreichten Zehnjahreshoch bei 23,54 Euro wieder deutlich annäherte.
Dagegen vollzog das Papier der DWS im MDax eine Berg- und Talfahrt und gab zuletzt ein halbes Prozent auf 45,44 Euro ab. Zum Handelsstart war es noch bis zu zwei Prozent auf 46,50 Euro nach oben gegangen. Direkt darauf sackte das DWS-Papier jedoch bis auf 44,38 Euro ab, wobei die 21-Tage-Durchschnittslinie, die den kurzfristigen Trend signalisiert, eine wichtige Unterstützung bot, denn sie verläuft in diesem Bereich.
Vom Zwischentief am 7. April, infolge der ausgelösten Marktturbulenzen durch die massiven US-Zollpakete, hat sich die DWS-Aktie allerdings bereits wieder um rund 30 Prozent erholt.
Bei der Deutschen Bank lobte JPMorgan-Analyst Kian Abouhossein die "durch die Bank starken Zahlen". Das Unternehmen gewinne weiterhin Marktanteile und habe im Geschäft mit festverzinslichen Papieren und Devisen mit einem satten Plus von 17 Prozent im Jahresvergleich die weltweiten Wettbewerber hinter sich gelassen.
"Noch wichtiger aber ist, dass die Bank ihre Kostenprognose für dieses Jahr auf ein Verhältnis von Kosten zu Erträgen von unter 65 Prozent beibehält", schrieb Abouhossein. Er sieht das Finanzinstitut zudem auf einem guten Weg, 2025 eine Rendite auf das Eigenkapital von über zehn Prozent zu erreichen.
Das Urteil seiner Kollegin Angeliki Bairaktari zur DWS fiel dagegen verhalten aus. Zwar seien die Erwartungen übertroffen worden, doch sei die "Qualität gering", schrieb die JPMorgan-Analystin zur Fondstochter der Deutschen Bank. Dabei verwies sie vor allem auf den höher als erwarteten bereinigten Gewinn vor Steuern, der von der Steigerung der Performance-Gebühren und sonstigen Erträgen profitiert habe. Zudem hätten die bereinigten Kosten recht deutlich über der Konsensschätzung gelegen, und statt Nettomittelzuflüssen im Bereich Alternatives seien Abflüsse gemeldet worden.
In dasselbe Horn blies UBS-Analyst Michael Werner, der eine negative Aktienreaktion bereits erwartet hatte. Auch er schrieb, dass die positive Entwicklung des Vermögensverwalters "ausschließlich sonstigen Erträgen" zu verdanken gewesen sei. Das aber dürfte nicht nachhaltig sein, kommentierte er. Die Verwaltungsgebühren hätten zudem die Erwartungen verfehlt und auch das verwaltete Vermögen. Insgesamt rechnet er nun mit wachsenden Zweifeln an der Fähigkeit der DWS, ihr angestrebtes Verhältnis von Verwaltungsaufwand zum operativen Gesamtertrag von unter 59 Prozent für 2025 zu erreichen./ck/zb/stk
Die Ströer Digital Publishing GmbH übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Angaben. Verzögerung der Kursdaten: Deutsche Börse 15 Min., Nasdaq und NYSE 20 Min.