FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Dienstag zeitweise unter die Marke von 19.000 Punkten gerutscht. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine habe die Börse wieder eingeholt, begründete Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets die im Handelsverlauf herben Verluste und verwies auf die jüngste Eskalation im Osten Europas.
Nach bald drei Jahren Krieg schoss die Ukraine mit Erlaubnis des scheidenden US-Präsidenten Joe Biden erstmals mit weittragenden US-Waffen gen Russland. Zudem setzte der russische Staatschef Wladimir Putin eine neue Nukleardoktrin in Kraft. In dieser sind mehrere neue Bedrohungsszenarien aufgelistet, in denen Russland zu Atomwaffen greifen könnte - und damit ist der Ukraine-Krieg laut Oldenburger wieder in die Köpfe der Aktieninvestoren zurückgekehrt.
"Bleiben weitere Nachrichten aus dem Kriegsgebiet aus, dürfte das Motto im Dax zumindest bis zu den Quartalszahlen von Nvidia am Mittwochabend Schadenbegrenzung lauten", erwartet der Marktexperte. Enttäusche der KI-Liebling wider Erwarten jedoch, könnten "alle Dämme brechen".
Der deutsche Leitindex, der zeitweise mit etwas über 18.800 Punkten auf den tiefsten Stand seit Ende September gefallen war, schloss letztlich 0,67 Prozent schwächer auf 19.060,31 Punkten. Die 50-Tage-Linie, die als ein Indikator für den mittelfristigen Trend gilt und tags zuvor noch gestützt hatte, wurde durchbrochen. Technisch gesehen ist der Index stark angezählt und die Experten von CMC Markets sehen Gefahren für eine nachhaltige Trendwende nach unten.
Der MDax verringerte am Dienstag sein Minus ebenfalls: Für den Index der mittelgroßen Börsenwerte hierzulande ging es um 0,37 Prozent auf 26.098,79 Zähler abwärts. Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, ging mit einem Abschlag von 0,82 Prozent auf 4.751,23 Punkte aus dem Tag./ck/he
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