FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache US-Börsen haben am Donnerstag die Stimmung am deutschen Aktienmarkt etwas weiter eingetrübt. Hinzu kamen durchwachsene Quartalsberichte, vor allem nach zuletzt starken Kursgewinnen einzelner Unternehmen.
Nach seiner Rekordjagd am Vortag und einem darauf erfolgten "kleinen Ausverkauf" verläuft die Stabilisierung derzeit "nur halbherzig", wie Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets kommentierte. Mit Blick auf die Bundestagswahl an diesem Sonntag könnte ihm zufolge dem Dax noch ein "stürmischer Monatsausklang" bevorstehen.
Mit einem Abschlag von 0,53 Prozent auf 22.314,65 Punkte ging der deutsche Leitindex aus dem Handel. Der MDax, der Index der mittelgroßen Unternehmen, verlor 0,68 Prozent auf 27.397,26 Punkte.
Unter den europäischen Indizes beendete der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 den Tag prozentual unverändert bei 5.461,03 Punkten. In der Schweiz legte der SMI dagegen minimal zu, während der FTSE 100 in Großbritannien mit Verlusten schloss. In den USA büßte der bekannteste Index der Wall Street, der Dow Jones Industrial, zum Börsenschluss in Europa zugleich 1,5 Prozent ein, und auch die technologielastigen Nasdaq-Börsen zeigten sich schwach.
"Bis zum Wochenende dürfte sich der Dax noch in halbwegs sicherem Terrain bewegen. Doch nach der Bundestagswahl könnte sich ein neues Umfeld einstellen und der Verkaufsdruck zunehmen", warnte Marktanalyst Oldenburger. So drohe am Montag erneut ein deutliches Abwärtsrisiko, und zwar so "wie wir es bereits nach DeepSeek und den Zolldrohungen von Trump gesehen haben", schrieb er. In dasselbe Horn bläst auch Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets: "Die aktuellen Umfragen sagen eine schwierige Regierungsbildung voraus und diese Unsicherheit könnte in den kommenden Tagen und Wochen auf die Kurse drücken."/ck/ngu
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