FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit der jüngsten Erholung am deutschen Aktienmarkt dürfte es zur Wochenmitte zunächst einmal vorbei sein. Als Belastungsfaktoren gelten mangelnde Fortschritte beim Thema Zölle sowie - damit zusammenhängend - Nachrichten zum KI-Konzern Nvidia. Positive Nachrichten kamen aus China, wo das vorläufige Wirtschaftswachstum im ersten Vierteljahr mit 5,4 Prozent unerwartet stark ausgefallen ist.
Eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax für den Dax einen Rückgang von rund 1,2 Prozent auf 20.995 Punkte. Am Dienstag war der deutsche Leitindex, angetrieben von Ausnahmen auf US-Zölle für Autos, noch über die runde Marke von 21.000 Punkten geklettert, am Hoch aus der Vorwoche bei 21.300 aber zurückgeprallt. Der EuroStoxx 50 wird am Mittwochmorgen mit einem Minus von rund 1,6 Prozent erwartet.
Im Zollkrieg zwischen den USA und China gibt es keine Fortschritte. US-Präsident Donald Trump sagte: "Der Ball liegt bei China. China muss ein Abkommen mit uns schließen. Wir müssen keinen Deal mit denen machen". Trump hatte Sonderzölle von bis zu 145 Prozent auf chinesische Waren verhängt. Peking hatte darauf mit einer Erhöhung seiner Zölle auf US-Importe auf 125 Prozent reagiert.
Zudem drückt auf die Stimmung, dass der Halbleiter-Gigant Nvidia von der US-Regierung mit verschärften Einschränkungen für Lieferungen von KI-Chips nach China konfrontiert wird. Dies brockt Nvidia Einbußen in Milliardenhöhe ein. "Mit dem Exportverbot für den H20 Chip von Nvidia nach China erleben wir im aktuellen Handelskonflikt eine neue Eskalation", schrieb Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Das Umfeld bleibe volatil. "Die Zeit der Planbarkeit ist sowohl für Unternehmen als auch für Anleger erst einmal Geschichte."
Sartorius steigerte im ersten Quartal Umsatz sowie Gewinn und übertraf damit die durchschnittlichen Marktprognosen. Für das laufende Jahr zeigte sich der Labor- und Pharmazulieferer deshalb zuversichtlich und gab einen konkreten Ausblick. "Das sollte gut genug für heute sein, auch wenn das Umsatzziel für 2025 leicht hinter den Erwartungen zurückbleibt", sagte ein Händler am Morgen.
Der Scheinwerferhersteller Hella hielt den Umsatz zum Jahresauftakt trotz Problemen in der größten Sparte fast stabil. Den Rückgang in der Lichtsparte konnte die Tochter des französischen Konzerns Forvia mit Zuwächsen in der Elektroniksparte weitgehend ausgleichen. Konzernchef Bernard Schäferbarthold sprach von einem weiterhin sehr herausfordernden und volatilen Marktumfeld.
Der Telekomausrüster Adtran Networks hat sich bei der Ermittlung des Jahresergebnisses 2024 vertan. Das pro forma Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) liege wohl bei minus 10,2 Millionen Euro, hieß es. Zunächst hatte Adtran einen Verlust von 4,5 Millionen Euro ermittelt. Grund dafür ist den Angaben zufolge eine Anpassung der Vorräte und eine damit verbundene Erhöhung der Herstellungskosten. Dies habe keinen Einfluss auf den Umsatz und keine negativen Auswirkungen auf die Liquidität, wurde betont.
Die im Dax notierten Aktien von Airbus werden an diesem Mittwoch mit einem Dividendenabschlag gehandelt und sollten./edh/zb
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