PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch nach moderaten Gewinnen am Vortag wieder leicht nachgegeben. Abwarten prägte das Geschehen vor der erwarteten Zinswende in den USA am Abend. Marktteilnehmer sind unsicher, wie groß die Zinssenkung ausfallen wird.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor am Mittag 0,27 Prozent auf 4.847,63 Punkte. Außerhalb der Eurozone verlor der britische FTSE 100 0,57 Prozent auf 8.262,48 Punkte. Der Schweizer SMI sank um 0,65 Prozent auf 11.964,05 Zähler.
Obwohl die Geldmarkt-Futures stärker auf einen großen Zinsschritt hinweisen, herrschen am Markt erhebliche Bedenken. "Lediglich Zeitungsartikel und Äußerungen ehemaliger Fed-Chefs führten dazu, dass ein größerer Schritt jetzt erwartet wird", hieß es in einer Einschätzung vom Broker Index Radar. "Belastbare Konjunkturdaten, die diese Änderung rechtfertigen würden, gab es allerdings nicht."
Sollte es eine kleine Zinssenkung geben, könnte es aus Enttäuschung zu einer Korrektur an Aktien- und Anleihemärkten kommen, so die Volkswirte der Hessischen Landesbank. Allerdings sollte bei aller Unsicherheit über das Ausmaß der Zinssenkung nicht der weitere Zinspfad außer Acht gelassen werden. Nach Ansicht der Helaba dürften die US-Währungshüter hier "weitere Zinssenkungen signalisieren".
Die Bewegungen der Einzelsektoren hielten sich in engen Grenzen, wobei die Verlierer deutlich überwogen. Selbst eine zuversichtliche Einschätzung von Goldman Sachs verhalt den Versicherern nur kurz zu neuem Schwung, bevor der Sektor wieder ins Minus fiel.
Leichte Gewinne verzeichneten unterdessen die Autowerte. Hier legten BMW um 1,6 Prozent zu, nachdem die US-Bank Citigroup die Verkaufsempfehlung gestrichen hatte.
Im Stoxx-50 gewannen unterdessen Reckitt Benckiser ein Prozent. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte unter Berufung auf Kreise gemeldet, dass Gespräche über den Verkauf von Unternehmensteilen im größeren Umfang liefen.
Ansonsten gab es bei kleineren Werten stärkere Veränderungen. So fielen Campari nach dem Rücktritt des Unternehmenschefs um 5,4 Prozent. Volatil zeigten sich auch Meyer Burger. Nach anfänglichen Gewinnen fiel die Aktie um weitere 7,8 Prozent. Das angeschlagene Solarunternehmen will mit einer Verschlankung der Struktur und einem Wechsel an der Spitze die Trendwende schaffen./mf/jha/
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