PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienindizes haben sich am Freitag von den Vortagesverlusten erholt. Eine mögliche Einigung im US-Haushaltsstreit und günstige Nachrichten aus China überlagerten die schwachen Vorgaben der Wall Street.
Um die Mittagszeit legte der EuroStoxx 50 um 1,2 Prozent auf 5.392,52 Punkte zu. Der Züricher SMI gewann 0,15 Prozent auf 12.854,79 Punkte. Der britische FTSE 100 stieg um 0,54 Prozent auf 8.588,60 Punkte.
Während das Hin und Her der US-Zollpolitik den Märkten fast täglich vornehmlich negative neue Impulse beschert, gibt es nach Einschätzung des Brokers Index Radar auch Lichtblicke. So lässt sich in den USA ein möglicher Stillstand der Regierungsgeschäfte möglicherweise doch noch in letzter Minute abwenden. Auch aus China kamen günstige Signale. Am Montag soll es eine Konferenz mehrerer Minister zu Maßnahmen zur Ankurbelung des Konsums geben. "Wenn es in China einen Aufschwung gibt, kann Europa das zum Teil nutzen, um die negativen Einflüsse der US-Handelspolitik abzuschirmen", merkte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets dazu an.
Das machte sich auch in der Branchenentwicklung bemerkbar. So waren die Rohstoffwerte gefragt. Hier gilt China als bedeutender Nachfrager. Auch Luxuswerte, für die China ebenfalls ein wichtiger Markt ist, kletterten. So gewannen LVMH um 1,1 Prozent und Richemont um 1,7 Prozent. Ausnahme waren Kering - allerdings wegen hausgemachter Probleme. Der Luxuskonzern hatte Balenciaga-Kreativdirektor Demna Gvasalia zum neuen künstlerischen Leiter seiner strauchelnden Marke Gucci ernannt. Er soll ab Anfang Juli das Ruder bei den Italienern übernehmen. Damit hätten sich Spekulationen auf einen großen externen Namen der Designer-Szene nicht erfüllt, hieß es von Jefferies. Zudem hatte JPMorgan die Kering-Aktie als "Negative Catalyst Watch" eingestuft. Damit verlieh Analystin Chiara Battistini ihren skeptischen Erwartungen für die am 23. April anstehenden Quartalszahlen des Konzerns Ausdruck.
Im Versicherungssektor fielen Swiss Life mit 3,9 Prozent Minus auf. Der Konzern hatte zwar die hohen Erwartungen der Analysten etwa mit dem Reingewinn oder der Dividende erreicht. Kurstreibende, positive Überraschungen waren aber ausgeblieben. Nachdem die Aktie seit Dezember um rund 100 Franken gestiegen war, reichte dies nun für Abschläge.
Dagegen waren unter den Schweizer Standardwerten Adecco mit 5,8 Prozent Aufschlag gefragt. Exane BNP Paribas hatte die Aktie auf "Outperform" von "Neutral" erhöht. Zudem nahm Analyst Andrew Grobler die Papiere auf seine Empfehlungs-Liste./mf/stk
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