PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Freitag uneinheitlich tendiert, wobei die Veränderungen überschaubar blieben. Während er Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 am Mittag um 0,21 Prozent auf 4745,61 Punkte fiel, hielt sich der Stoxx 50 leicht im Plus. Verantwortlich dafür waren die Börsen außerhalb des Euroraums. Der Schweizer Leitindex SMI legte um 0,6 Prozent auf 11.661,64 Zähler zu, während der britische FTSE 100 um 0,76 Prozent auf 8.211,29 Punkte anzog.
Nicht gut kamen neue Konjunkturdaten an. Die Einkaufsmanagerindizes für den Euroraum hatten im November die Erwartungen verfehlt. Deutlich hatte sich dabei die Stimmung im Dienstleistungssektor eingetrübt. Der Indikator fiel unter die Wachstumsschwelle. In der sowieso schon stark schwächelnden Industrie geriet der Indikator zudem weiter unter Druck.
"Die Stimmung bei den befragten Unternehmen hat sich weiter abgekühlt und dadurch entsteht eine erkennbare Kluft zwischen der Stimmung der Investoren mit Blick auf das kommende Handelsjahr und der aktuellen Stimmung bei den europäischen Unternehmen", stellte Marktexperte Andreas Lipkow fest.
Schwächster Sektor waren die Bankenwerte. Sie litten damit nicht nur unter den enttäuschenden Konjunkturdaten und möglichen Auswirkungen auf das Geschäft der Institute, sondern auch unter der Erhöhung der Sondersteuer für Banken in Spanien. Daher gehörten spanische Werte zu den größten Verlierern unter den Banken. So sanken etwa Santander um vier Prozent.
Im Gegenzug zogen Bauwerte und vor allem die zinssensitiven Immobilienwerte an. "Zumindest für die Bauwirtschaft gibt es konkretere Hoffnungen: Niedrigere Zinsen könnten zu einer steigenden Nachfrage nach Immobilien führen", merkte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank zu den möglichen Folgen der schwachen Konjunkturdaten an.
Ohne größere Folgen für den Kurs blieben unterdessen neue Nachrichten zu Vinci. Der französische Mischkonzern will seine Energiesparte internationaler aufstellen und profitabler machen. Die Aktie verlor 0,35 Prozent und bewegte sich damit im Rahmen der französischen Standardwerte.
Unter den kleineren französischen Titeln büßten dagegen Thales 5,9 Prozent ein. Das französische Rüstungsunternehmen hatte Ermittlungen von Behörden in Frankreich und Großbritannien wegen des Verdachts der Bestechung und der Korruption bestätigt./mf/stk
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