FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Thyssenkrupp bleiben 2025 bei Anlegern als vermutlicher Profiteur des Rüstungsbooms sehr begehrt. Am frühen Dienstagnachmittag schafften es die Aktien des Industriekonzerns erstmals seit Januar 2022 wieder über die 10-Euro-Marke. Mit 10,06 Euro wurden zuletzt etwa zehn Prozent mehr für die Aktien bezahlt als am Vortag.
2025 ist der Kurs der Essener nun schon um mehr als das Eineinhalbfache gestiegen. Dreh- und Angelpunkt der Rally ist die Sparte Marine Systems (TKMS), für die 2025 ein Börsengang in Erwägung gezogen wird. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Kreise berichtete, winkt der Sparte ein Großauftrag aus Deutschland über sechs Fregatten im Wert von mehr als 15 Milliarden Euro. Einem Händler zufolge ist die Spekulation darüber von Bedeutung, aber auch nicht mehr überraschend.
Allein seit Mitte Februar hat sich der Thyssenkrupp-Kurs mehr als verdoppelt wegen der Idee, dass der Konzern von den milliardenschweren deutschen Rüstungsausgaben etwas abbekommt. Entscheidend dafür bleibt, dass die Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben tatsächlich fällt. Anleger blieben am Dienstag optimistisch, dass das geschnürte Finanzpaket im Bundestag eine erste Hürde nimmt und dann auch im Bundesrat durchgewunken wird. Auch der Dax verbuchte zwischenzeitlich einen erneuten Rekord.
Vermeldet wurden am Dienstag auch zwei Personalien, die dem guten Kursverlauf nicht im Wege standen. So hat Thyssenkrupp nach dem Abschied von Jens Schulte mit Axel Hamann einen neuen Finanzchef gefunden. Laut Mitteilung wird der frühere Bayer-Manager das Finanzressort ab Mai leiten. Zudem soll Wilfried von Rath ab April die Personalthemen im Konzern verantworten. Der bisherige Personalchef Oliver Burkhard werde sich künftig auf den Job als TKMS-Chef fokussieren, hieß es./tih/bek/stk
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