FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein überraschend schwacher Jahresstart hat am Donnerstag die Aktien von Vossloh spürbar belastet. Nach einer Stunde lagen die Aktien im Xetra-Handel mit fast fünf Prozent im Minus. Ihre Erholung vom Kurseinbruch Anfang April fand damit erneut an der 68-Euro-Marke ihre Grenze.
Ab März galt Vossloh als ein potenzieller Profiteur der deutschen Infrastruktur-Milliarden, der Kurs schnellte ausgehend von 50 Euro nach oben. Seither erwies sich die Marke von 68 Euro jedoch immer wieder als hohe Hürde. Anfang April brach der Kurs dann kurzzeitig ein infolge des globalen Zollhammers der USA; eine rasche Erholung folgte.
Die Hoffnung auf staatliche Investitionen Deutschlands in das Schienennetz wurde am Donnerstag aber zunächst von einem unerwarteten Umsatzrückgang im ersten Quartal 2025 überschattet. Vossloh erklärte die Entwicklung mit späteren Auslieferungen nach China.
Auch wenn ein saisonal schwaches erstes Quartal allgemein erwartet wurde, zeigten sich Analysten vom Ergebnis negativ überrascht. Operativ (Ebit) liege es um sieben Prozent unter der Konsensschätzung, urteilte etwa Fabian Piasta vom Investmenthaus Jefferies. Er erwähnte auch unter den Erwartungen liegende Auftragseingänge.
Stephan Bauer von der Privatbank Metzler hält aber an der Ansicht fest, dass Vossloh als reiner Schienen-Infrastrukturspezialist ein Hauptprofiteur vom deutschen Infrastrukturplan werden sollte. Er erwähnte außerdem, dass das Unternehmen von der Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump nur marginal betroffen sei. Seine Kaufempfehlung hat unter diesen Umständen Bestand. Auch Jefferies rät weiter zum Kauf der Aktie./tih/mis
Die Ströer Digital Publishing GmbH übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Angaben. Verzögerung der Kursdaten: Deutsche Börse 15 Min., Nasdaq und NYSE 20 Min.