FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von SAP haben am Dienstag mit moderaten Kursgewinnen Tuchfühlung zu ihrem jüngsten Rekord gehalten. Zuletzt kosteten sie mit plus 0,4 Prozent 272,75 Euro. Für Gesprächsstoff sorgt einmal mehr die Kappungsgrenze im Dax.
Der Softwarehersteller ist gemessen am Börsenwert der mit Abstand wertvollste Konzern im Dax. Ein steigender Börsenwert ist für SAP allerdings Fluch und Segen zugleich, denn die sogenannte Kappungsgrenze für das maximale Gewicht jedes einzelnen Unternehmens im Dax liegt bei 15 Prozent des Wertes aller 40 Indexmitglieder.
Wie das Wirtschaftsmagazin "Capital" nun berichtet, reagierte die Deutsche Börse auf die Übergewichtung der SAP-Aktie im Dax. So entwickelt der Börsenbetreiber einen zweiten Dax ohne Kappungsgrenze, der neben dem bisherigen Börsenindex laufen werde, schrieb Capital mit Verweis auf Aussagen der Index-Tochter der Deutschen Börse, ISS Stoxx. Die SAP-Aktien könnten dadurch für einen größeren Kreis an Investoren attraktiver werden.
"Es ist ein spannendes Experiment zu sehen, wie sich Anleger und Produktanbieter in Zukunft zwischen den beiden Indizes entscheiden werden", kommentierte der Kapitalmarktexperte Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets das Vorhaben.
Bei einer Gesamtmarktkapitalisierung des Dax von zurzeit etwas über zwei Billionen Euro und einer Marktkapitalisierung von SAP von um die 335 Milliarden Euro ist die Kappungsgrenze für SAP überschritten. Fonds-Anbieter und große Investoren, die den Dax abbilden, sind dann unter Umständen gezwungen, SAP-Aktien zu verkaufen./ajx/ag/mis
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