FRANKFURT (dpa-AFX) - Carl Zeiss Meditec hat die Anleger mit Quartalszahlen enttäuscht. Die Papiere des Medizintechnikherstellers verloren am Mittwochvormittag auf dem letzten Platz im MDax 8,6 Prozent auf 53,50 Euro, während der Index der mittelgroßen Börsenwerte etwas höher stand.
Eine weiterhin schwache Nachfrage vor allem im Gerätegeschäft und im wichtigsten Markt China überschattete bei den Thüringern den Start in das neue Geschäftsjahr. Dass Auftragseingang und -bestand deutlich anzogen, entfachte bei Anlegern keinen Optimismus.
Die Umsätze des Medizintechnikunternehmens im ersten Geschäftsquartal seien besser, aber das operative Ergebnis und das Ergebnis je Aktie deutlich schwächer als erwartet ausgefallen, schrieb Analystin Anchal Verma von der US-Bank JPMorgan. Ihr Kursziel von 40 Euro bedeutet Spielraum nach unten, entsprechend votiert sie weiter mit "Underweight".
Experte Sven Kürten von der DZ Bank machte darauf aufmerksam, dass das Umsatzwachstum währungsbereinigt zwar leicht besser als erwartet ausfiel, aber rein akquisitionsgetrieben gewesen sei. Die Profitabilität sei noch niedriger als gedacht. Die negative Abweichung zu seinen Schätzungen basierten ausschließlich auf dem Mikrochirurgie-Segment. Die Bestätigung des vagen Jahresausblicks sei keine Überraschung.
Von ihrem Mitte Januar erreichten Tief seit 2017 hatten sich Carl Zeiss bis Ende des vergangenen Monats erholt und anschließend seitwärts tendiert. Nun aber wirft das Kursminus die Titel wieder zurück, sie kosten so viel wie zuletzt vor knapp drei Wochen. Die 21-Tage-Linie als Hinweisgeber für den kurzfristigen Trend haben sie unterschritten, und die 50-Tage-Durchschnittslinie kommt näher. Langfristig sieht es ohnehin schlecht aus: Der übergeordnete Abwärtstrend seit dem Rekordhoch bei 202 Euro aus dem Herbst 2021 ist intakt./ajx/tav/jha/
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