FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Aixtron haben am Mittwoch prozentual zweistellig zugelegt. Zwar bröckelten die Gewinne dann leicht ab, dennoch standen sie mit einem Kursplus von zuletzt 7,2 Prozent auf 12,15 Euro immer noch klar an der Spitze des MDax.
Dank guter Auftragszahlen des Halbleiterindustrie-Ausrüsters waren Papiere im frühen Handel um fast 14 Prozent auf den höchsten Stand seit rund sechs Wochen gestiegen und damit an ihre 100-Tage-Durchschnittslinie zurückgekehrt. Diese gilt als Indikator für den mittelfristigen Trend und hatte die Aktien zuletzt im Februar ausgebremst.
Aixtron sieht sich nach dem ersten Quartal auf Kurs zu seinen Jahreszielen. Für Zuversicht sorgt ein Anstieg des Auftragseingangs. Zudem schätzt das Unternehmen die mit der Zollpolitik der USA verbundenen Risiken laut Mitteilung vom Mittwoch aktuell als nicht wesentlich ein, da die betreffende Halbleiterausrüstung zurzeit nicht von US-Zöllen betroffen sei. In den ersten drei Monaten fiel der operative Gewinn allerdings um zwei Drittel, während der Umsatz sich mit einem Minus von 5 Prozent besser hielt.
Ein Börsianer sprach in einer ersten Reaktion von einer überraschend starken Auftragslage sowie einem guten Ausblick auf das laufende zweite Jahresviertel. Ein Haar in der Suppe sei allerdings die Entwicklung der operativen Gewinnmarge zum Jahresstart. Allerdings verbuchte Aixtron hier auch Sonderaufwendungen für einen Personalabbau.
Analyst Veysel Taze von der Privatbank Metzler attestierte den Westfalen solide Quartalsgewinne und einen starken Auftragseingang. Sein Kollege Janardan Menon vom Analysehaus Jefferies lobte den Umsatz und den Auftragseingang des Anlagenbauers, monierte aber die unter seiner Schätzung liegende Bruttomarge.
Mit dem aktuellen Kursanstieg knüpfen die Aixtron-Papiere an ihre jüngste Erholung an, nachdem sie Anfang April im allgemeinen US-Zollchaos bis auf 8,45 Euro abgesackt waren.
Längerfristig bleibt das Bild allerdings trüb. Das Ende 2023 erreichte Mehrjahreshoch von fast 40 Euro ist meilenweit entfernt, und 2025 steht weiterhin ein Minus von rund 20 Prozent auf dem Kurszettel./edh/ag/mis
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