'Konservativer' Ausblick von Adidas - Aktie im Plus

05.03.2025, 17:23

(neu: Aktienkurs)

t-online aktuell 05.03.2025

HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Der Sportartikelhersteller Adidas erwartet trotz eines schwierigen konjunkturellen Umfeldes ein weiteres Umsatz- und Ergebniswachstum im laufenden Jahr. "Natürlich gibt es im Moment viele makroökonomische Unsicherheiten. Aber mit Produkten, die unserer Meinung nach im Trend liegen, und der Einstellung, agil und lokaler zu sein, sehe ich keinen Grund, warum wir nicht erfolgreich sein sollten", erklärte Vorstandsvorsitzender Björn Gulden am Mittwoch auf der Bilanzpresskonferenz in Herzogenaurach. So sehe er das Potenzial, den Marktanteil in allen Märkten zu steigern.

So soll der Umsatz 2025 währungsbereinigt im hohen einstelligen Prozentbereich steigen, wie das Unternehmen mitteilte. Dabei habe Adidas einen "positiven Start ins Jahr" verzeichnet, sagte Finanzchef Harm Ohlmeyer. In der Prognose sind keine Umsätze mit Yeezy-Produkten mehr enthalten, nachdem im vergangenen Jahr die restlichen Bestände aus der gekündigten Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Rapper Kanye West abverkauft wurden. Bereinigt um diesen Faktor soll die Marke Adidas daher mindestens um zehn Prozent wachsen.

2024 hatte Adidas nochmals rund 650 Millionen Euro mit den Yeezy-Produkten erlöst, insgesamt legte der Umsatz währungsbereinigt um 12 Prozent auf 23,7 Milliarden Euro zu. Es gebe keinen "Fünf-Jahres-Plan", jedoch habe Adidas die Ambition, in den kommenden Jahren jährlich zweistellig zu wachsen, zeigte sich Gulden zuversichtlich.

Dabei schaut Adidas insbesondere auf die wichtigen Märkte in Nordamerika und China, in denen die Marke Adidas 2025 im zweistelligen Prozentbereich zulegen soll. Für Europa erwartet das Management ein hohes einstelliges prozentuales Wachstum. Der US-Zollpolitik sieht Gulden derzeit gelassen entgegen. So liegt der Anteil der Produktion in China bei 16 Prozent. Hier produziere Adidas jedoch überwiegend für den chinesischen Markt, so Gulden. Wichtigstes Zuliefererland sei Vietnam. Die USA hatten jüngst Zölle gegen Einfuhren aus China, Mexiko und Kanada verhängt. Wichtiger ist laut dem Vorstandschef die Frage, wie sich die Inflation in den USA in der Folge und damit die Konsumstimmung dort entwickelt.

Die Profitabilität soll sich in diesem Jahr weiter verbessern. So geht Adidas von einer Steigerung des Betriebsergebnisses auf 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro aus, nach 1,3 Milliarden Euro im Vorjahr. In einem Jahr ohne sportliche Großereignisse wie die Fußballeuropameisterschaften der Herren oder die Olympischen Spiele 2024 sollen die Investitionen für Marketing und Vertrieb weiter erhöht werden.

"Ich denke, dass wir für 2025 sehr gut aufgestellt sind", kommentierte Gulden. Zudem werde das Unternehmen "weitere Fortschritte" auf dem Weg zu einer operativen Marge von zehn Prozent machen. Diese Marke könne bei einem stabilen Umfeld ab 2026 erreicht werden, sagte der Vorstandschef. 2024 verbesserte Adidas die Marge um 4,4 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent.

Analysten nannten den Ausblick "konservativ". Insbesondere beim operativen Ergebnis hatten sie sich mehr erhofft. Am Nachmittag legten die Adidas-Papiere im sehr festen Dax etwas auf 238,20 Euro zu, nachdem sie am Morgen noch um fast 4 Prozent auf den tiefsten Stand seit Anfang Dezember abgesackt waren. Im bisherigen Jahresverlauf bedeutet das einen nur kleinen Gewinn von 1,7 Prozent im Vergleich zum deutschen Leitindex, der zugleich um etwas mehr als 16 Prozent gestiegen ist.

Die Prognosen seien einmal mehr zurückhaltend, hieß es von Piral Dadhania von der kanadischen Bank RBC. Jedoch macht sich der Analyst wenig Sorgen. Der Konzern werde mit Umsatz und operativem Ergebnis weitaus besser abschneiden als nun in Aussicht gestellt.

Adidas hatte im vergangenen Jahr mehrfach seine Prognosen für Umsatz und Ergebnis erhöht. "Erwarten Sie nicht, dass das so wieder passiert", sagte Finanzvorstand Ohlmeyer. Der Ausblick sei konservativ, bestätigte der Manager. Aber "wir leben in einer sehr volatilen Welt".

Die Herzogenauracher hatten Ende Januar bereits vorläufige Zahlen für das vergangene Jahr vorgelegt, die nochmals besser ausgefallen waren als erwartet. Angetrieben wurde das Wachstum durch die Verkäufe von Schuhen, vor allem die Nachfrage nach Retro-Modellen wie Samba oder Gazelle blieb hoch.

Unter dem Strich verdiente Adidas im fortgeführten Geschäft 824 Millionen Euro. Im Vorjahr war noch ein Verlust von 58 Millionen Euro angefallen, nachdem sich Konsumenten zurückhielten und der Konzern überschüssige Lagerbestände mit Rabatten losschlagen musste. Für 2024 sollen Aktionäre eine höhere Dividende erhalten: 2,00 Euro je Aktie sollen gezahlt werden, nach 0,70 Euro im Vorjahr./nas/mne/mis

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