Frankfurter Börse Dax beendet turbulente Woche oberhalb von 13.000 Punkten
Die Furcht war umsonst: Die US-Arbeitsmarktdaten fielen besser aus als gedacht. Investoren und Anleger sind deshalb zuversichtlicher.
Ein robuster US-Arbeitsmarkt hat am Freitag für einen versöhnlichen Wochenausklang am deutschen Aktienmarkt gesorgt. Die Beschäftigung in den USA weitete sich im Juni deutlich stärker aus als erwartet.
Das verhalf dem Dax zu einem Gewinn von 1,34 Prozent auf 13.015,23 Punkte. Er ließ damit die 13.000er-Marke wieder hinter sich. Auf Wochensicht bedeutet das ein Plus von eineinhalb Prozent. Der MDax der mittelgroßen Werte legte am Freitag um 1,70 Prozent auf 26.300,66 Punkte zu.
"Auch wenn sich einige andere US-Konjunkturindikatoren zuletzt abgeschwächt hatten, blieb der Arbeitsmarkt im Juni robust. Von einer drohenden Rezession ist nichts zu spüren", kommentierte Volkswirt Christoph Balz von der Commerzbank die Daten aus den USA. Allerdings drohten zugleich kräftige Lohnsteigerungen, die US-Notenbank werde daher die Leitzinsen weiter zügig erhöhen.
Uniper-Papiere steigen nach Staatshilfen-Ankündigung
Im Fokus stand erneut der angeschlagene Gasimporteur Uniper . Nach der Drosselung russischer Gaslieferungen und damit verbundener Preissprünge hat der Konzern bei der Bundesregierung einen Antrag auf staatliche Stabilisierungsmaßnahmen gestellt.
Der Vorschlag dürfte zur Folge haben, dass sich der Bund an dem Unternehmen beteiligt. Uniper schlägt ferner vor, Preissprünge an Kunden weitergeben zu können. So sollen hohe Verluste beendet und die Liquidität gesichert werden. Der Kurs der Uniper-Aktie legte etwas zu.
Die Aktien aus dem VW-Konzernverbund setzten sich an die Spitze des Dax. Gute Nachrichten zum Börsengang der Sportwagenmarke Porsche sorgten für Rückenwind. Die Papiere der Porsche-Holding und die Vorzugsaktien von Volkswagen stiegen jeweils um rund sechs Prozent. Mit einem Börsengang der Marke Porsche könne VW zusätzliche Werte heben, sagten Händler.
Südzucker-Aktie stürzt ab
Die Papiere von TAG Immobilien büßten nach dem Beschluss einer Kapitalerhöhung als MDax-Schlusslicht mehr als sechs Prozent ein. Der Schritt dient der Finanzierung der Übernahme des polnischen Unternehmens Robyg.
Bei den Aktien von Südzucker machten Anleger erneut Kasse, nachdem die Warburg Bank zum Verkauf geraten hatte. Bereits am Vortag hatten Gewinnmitnahmen eingesetzt, nachdem der Zuckerproduzent Quartalszahlen veröffentlicht hatte. Die Südzucker-Aktien verloren am Freitag weitere knapp acht Prozent.
Der EuroStoxx 50 stieg vor dem Wochenende um ein halbes Prozent. An den Börsen in Paris und London waren die Gewinne moderat. In New York lag der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss ebenfalls leicht im Plus.
Euro erholt sich von 20-Jahres-Tief
Der Euro sackte zunächst weiter ab und fiel abermals auf einen 20-jährigen Tiefstand. Bei 1,0072 US-Dollar wurde der niedrigste Kurs seit Ende 2002 erreicht. Danach erholte sich die Gemeinschaftswährung etwas und notierte zuletzt bei 1,0185 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0163 Dollar festgesetzt.
Die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen fiel von 1,13 Prozent am Vortag auf 1,10 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,23 Prozent auf 134,61 Punkte. Der Bund-Future sank am Abend um 0,39 Prozent auf 149,93 Zähler.
- Nachrichtenagentur dpa-AFX