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Aktien Europa Schluss: Erholung gewinnt vor Fed-Entscheid an Schwung


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Aktien Europa Schluss: Erholung gewinnt vor Fed-Entscheid an Schwung

Von dpa-afx
26.01.2022Lesedauer: 3 Min.

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben ihre Gewinne am Mittwoch ausgebaut und so an die noch zögerliche Erholung vom Vortag angeknüpft. Nach der jüngsten Korrektur zogen die Kurse wieder merklich an. Der EuroStoxx 50 legte im Vorfeld des später erwarteten Zinsentscheids der US-Notenbank Fed um 2,12 Prozent auf 4164,60 Punkte zu.

Auch an den großen Länderbörsen ging es deutlich nach oben. In Paris rückte der Cac 40 um 2,11 Prozent auf 6981,96 Punkte vor. Der FTSE 100 in London zog um 1,33 Prozent auf 7469,78 Zähler an. Die Marschroute gaben dabei auch die New Yorker Börsen mit einer deutlichen Erholung vor allem bei den Technologiewerten vor.

Marktbeobachter Craig Erlam vom Broker Oanda sprach von einer Schnäppchenjagd nach den jüngsten Turbulenzen, die den EuroStoxx auf den tiefsten Stand seit Ende November gedrückt hatten. Nervös wurden die Anleger zuletzt wegen des Ukraine-Konflikts und der Sorge, die US-Notenbank Fed könnte schneller und stärker an der Zinsschraube drehen. Von dieser werden noch am Mittwoch neue Aussagen erwartet.

Die Börse könnte damit einmal mehr einer häufig zu beobachtenden Entwicklung folgen: Je näher eine mögliche Belastung rückt, desto stärker ist sie bereits in die Kurse eingearbeitet. Wir gehen davon aus, dass die Fed auf der heute endenden Sitzung am Kurs auf eine Zinserhöhung im März festhält und keine schneller als erwartete Straffung der Geldpolitik andeutet", gab es am Mittwoch mildernde Töne von der BayernLB. "Sofern Russland nicht kurzfristig in die Ukraine einmarschiert, sollten sich die Aktienmärkte daher stabilisieren."

Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect machte eine starke Nachfrage nach zyklischen Sektoren aus, während defensive Aktien nicht ganz mithielten. Gefragt waren Werte aus den Branchen Auto sowie Industriegüter. Minen- und Öltitel profitieren unterdessen von einer fortschreitenden Erholung der Rohstoffpreise. "Dass es weiterhin nicht zu einer ausgeprägteren und länger anhaltenden Preiskorrektur kommt, ist in erster Linie dem Ukraine-Konflikt geschuldet", merkte Rohstoffanalyst Carsten Fritsch von der Commerzbank dazu an.

Gefragt waren auch Sektoren, die im Zuge der jüngsten Korrektur unter die Räder gekommen waren. Das waren in erster Linie die Reisewerte, aber auch die zuletzt schwer abgestraften Technologie-Titel, die unter anderem mit Microsoft von guten Branchenzahlen aus den USA profitierten. Daneben gehörten Bankwerte zu den Favoriten. Der Sektor gilt als Profiteur steigender Zinsen. Die zuletzt arg gebeutelte Aktie von Credit Suisse zog beispielsweise um 4,6 Prozent an.

Selbst scheinbar schlechte Nachrichten belasten nicht. So kletterten die Vestas-Aktien in Kopenhagen um 5,8 Prozent. Der dänische Windkraft-Anlagenbauer rechnet auch 2022 mit Problemen in seinen Lieferketten und damit einhergehenden Zusatzkosten. Mit seiner Prognose schließt Vestas einen Umsatzrückgang in diesem Jahr nicht aus. Allerdings waren die Aktien jüngst schon stark gefallen, vieles war also im Kurs schon eingepreist. Erst in der vergangenen Woche hatte der Konkurrent Siemens Gamesa die Branchenanleger mit einer erneuten Gewinnwarnung verschreckt.

In Zürich sorgte die Aktien der Online-Apotheke Zur Rose im Späthandel mit einem Kurssprung um 11,5 Prozent für Aufsehen. Als Treiber galten hier neue Aussagen der deutschen Agentur Gematik zur Einführung des E-Rezepts, die zum Jahreswechsel aufgeschoben wurde. Die andauernde Testphase soll demnach intensiviert werden. In einer Mitteilung hieß es, noch im ersten Quartal sollten mindestens 30 000 E-Rezepte erfolgreich abgerechnet werden.

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