Börsen News Aktien Frankfurt: Dax pendelt um 16 000 Punkte - US-Preisdaten wie erwartet
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Mittwoch um die Marke von 16 000 Punkten gependelt. Die wie von Analysten erwartet ausgefallenen Daten zur Preisentwicklung in den USA beruhigten die Anleger nur kurzzeitig, nachdem einige Marktteilnehmer einen noch deutlicheren Preisauftrieb befürchtet hatten.
Der deutsche Leitindex, der zur Bekanntgabe der US-Inflationsdaten wieder in Richtung Tageshoch geklettert war, legte am Nachmittag um 0,34 Prozent auf 15 996,17 Punkte zu. Der MDax gewann 0,90 Prozent auf 34 958,00 Zähler und der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 kletterte um 0,81 Prozent.
Neben der Corona-Pandemie ist vor allem die Aussicht auf steigende Zinsen ein latenter Belastungsfaktor für Aktien. Dass die Inflation in den USA im Dezember zwar den höchsten Stand seit annähernd 40 Jahren erreichte und nun auf 7,0 Prozent stieg, war erwartet worden und ist damit in den Kursen bereits eingepreist.
Das Inflationshoch dürfte nun allmählich erreicht sein, sagte Helaba-Volkswirt Ulrich Wortberg. Und Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank erklärte: "Die gute Nachricht ist: In den kommenden Monaten wird die US-Inflationsrate in den Rückwärtsgang gehen, auch ohne Zutun der US-Notenbank (Fed)." Dafür sorge allein schon der kleiner werdende Basiseffekt bei den Energiepreisen. "Es ist also nicht die Frage, ob die Inflationsraten fallen, sondern auf welchen Niveaus sie sich einpendeln werden."
Die Fed bleibt laut Wortberg zugleich unter Druck, vor ihrem expansiven geldpolitischen Kurs abzurücken, was sie ja auch inzwischen deutlich zum Ausdruck gebracht habe. Bedenken hinsichtlich einer schneller als gedachten geldpolitischen Straffung in den USA waren schon in der vergangenen Woche der Grund, warum es spürbar abwärts gegangen war.
Unter den Einzelwerten zogen im Dax die Anteile von RWE als einer der Spitzenwerte mit plus 1,8 Prozent das Interesse auf sich. Börsenbrief-Autor Hans Bernecker hob das tags zuvor angekündigte Windkraft-Projekt in Spanien samt den zugleich hohen Strompreisen als Stütze hervor. Er rechnet demnächst außerdem noch mit Nachrichten zur Ausgliederung der Braunkohle in eine Stiftung.
Teamviewer rückten mit vorläufigen Jahreszahlen in den Fokus. Um 17 Prozent auf 13,50 Euro schossen die Aktien des Spezialisten für Fernwartungssoftware im MDax nach oben. Mitte Dezember waren sie noch auf ein Rekordtief bei etwas unter 11 Euro gesackt. Das Unternehmen berichtete nun über ein starkes Umsatzwachstum. Auch die operative Ergebnismarge ist laut einem Händler besser als befürchtet ausgefallen.
Siemens Healthineers gaben angesichts negativer Nachrichten des Wettbewerbers Philips um 0,8 Prozent nach. Lieferprobleme und Rückstellungen verhagelten dem niederländischen Medizintechnikkonzern das Schlussquartal.
Zudem bewegten Analystenkommentare: Für die Anteile von Hochtief etwa ging es im SDax um 2,9 Prozent abwärts. Eine enttäuschende Umsetzung der Aktienrückkäufe und maue Nachrichten aus dem asiatisch-pazifischen Geschäftsbereich infolge der dortigen Preisentwicklungen bewogen Analyst Marcin Wojtal von der Bank of America dazu, sein neutrales Urteil aufzugeben und die Aktie auf "Underperform" abzustufen. Er kappte zudem seine Dividendenerwartungen für 2021 deutlich auf 2,50 Euro je Aktie. Die Konsensschätzung liegt laut der Nachrichtenagentur Bloomberg bei 3,77 Euro, nachdem Hochtief für 2020 eine Dividende von 3,93 Euro gezahlt hatte.
Der Euro übersprang nach den US-Inflationsdaten die Marke von 1,14 US-Dollar und wurde am Nachmittag mit 1,1409 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,1336 (Montag: 1,1318) Dollar festgelegt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,18 Prozent am Vortag auf minus 0,17 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,04 Prozent auf 143,46 Punkte. Der Bund-Future baute am frühen Nachmittag seine Gewinne aus und kletterte um 0,27 Prozent auf 170,34 Punkte./ck/jha/
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---