Börsen News Aktien Europa Schluss: Verluste - Corona-Sorgen überwiegen
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Verluste an der tonangebenden Wall Street haben die wichtigsten Börsen Europas zum Wochenstart letztlich ins Minus gedrückt. Nach einem freundlichen Handelsstart überwog am Montag die Vorsicht. Börsianer verwiesen dies- und jenseits des Atlantiks auf mögliche Risiken durch die Omikron-Variante des Coronavirus.
Der EuroStoxx 50 schloss 0,38 Prozent tiefer bei 4183,04 Punkten. Der französische Cac 40 gab um 0,70 Prozent auf 6942,91 Punkte nach. Für den britischen FTSE 100 ging es um 0,83 Prozent auf 7231,44 Zähler nach unten.
Derweil liegt der Fokus der Anleger erst einmal auf der Geldpolitik. Neben der US-Notenbank werden in den kommenden Tagen auch die Währungshüter aus Europa, Großbritannien und auch Japan den weiteren Kurs festlegen. Dabei treibt die Marktteilnehmer besonders um, ob die Fed in den USA bereits eine Zinswende einläutet oder nicht.
"Vor dem Hintergrund der weiter steigenden Inflation und nach dem Eingeständnis des Fed-Chefs Jerome Powell, dass die Inflation doch nicht vorübergehend sei, werden die Investoren ganz genau hinhören, wenn das Gremium seinen geldpolitischen Fahrplan für das kommende Jahr vorstellt", erklärte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege von RoboMarkets.
"Eine beschleunigte Reduzierung der Anleihekäufe sowie drei Zinserhöhungen im kommenden Jahr scheinen eingepreist, jede noch so kleine Straffung darüber hinaus dürfte einer möglichen Jahresendrally am Aktienmarkt den nächsten Stein in den Weg legen." Höhere Zinsen verringern tendenziell die Attraktivität von Aktien gegenüber Anleihen.
Nicht gefragt im europäischen Branchentableau waren insbesondere Werte aus dem Reisesektor, dessen Sektorindex um 2,6 Prozent absackte. Erneute Verschärfungen der Corona-Regelungen würden Fluggesellschaften, Kreuzfahrtanbieter oder Hotelbetreiber wieder hart treffen. Auch alle anderen Branchen mit Ausnahme des Medizinsektors verzeichneten Verluste.
In London brachen die Aktien des Personaldienstleisters SThree um mehr als 13 Prozent ein. Das Unternehmen muss sich einen neuen Chef suchen.