Börsen News Aktien Frankfurt Ausblick: Risikobereitschaft nimmt wieder zu
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte am Dienstag seine Gewinne vom Wochenstart ausbauen. Eine Stunde vor dem Xetra-Start signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex ein Plus von 0,81 Prozent auf 15 505 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird 0,9 Prozent fester erwartet.
Nach seinem Kursrutsch im Zuge der vierten Corona-Welle nimmt der Dax nun also wieder die Charthürde bei 15 500 Punkten ins Visier. Bei aktuell 15 625 Punkten wartet dann die 50-Tage-Durchschnittslinie, die als mittelfristiges Trendbarometer gilt.
Die Marktstrategen der Credit Suisse sehen bei den Anlegern wieder eine etwas größere Bereitschaft, Risiken einzugehen. Wichtig seien zu Wochenbeginn vor allem die Signale zur Omikron-Variante des Coronavirus gewesen, durch die sie sich als weniger bedrohlich für Menschen und Märkte darstellt, als zunächst befürchtet. Die Nachricht über mildere Symptome von Omikron sei genau das gewesen, was die Märkte hätten hören wollen, kommentierte Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda. Gut angekommen sind auch die geldpolitischen Maßnahmen von Chinas Notenbank zur Stützung der Konjunktur.
Am Dienstag gab es aus China Daten zum Außenhandel: Zwar verloren die Exporte etwas an Dampf, doch die Importe übertrafen die Erwartungen deutlich. Hierzulande stehen neben besser als prognostiziert ausgefallenen Daten zur Industrieproduktion am Vormittag noch die Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) auf dem Programm. Nach Einschätzung der Dekabank dürfte das Auftreten der Omikron-Variante die Konjunkturindikatoren belastet haben.
Die US-Bank JPMorgan äußerte sich positiv zu den Perspektiven für die Chemiebranche und stufte die Aktien von BASF und Covestro hoch. Die Unsicherheit im Zusammenhang mit Corona werde wohl anhalten, doch die Konjunkturaussichten für 2022 seien günstig, schrieb Analyst Chetan Udeshi. Bei etlichen Branchenwerten gebe es zurzeit attraktive Einstiegsmöglichkeiten. Vorbörslich auf Tradegate gewannen BASF mehr als zwei Prozent zum Xetra-Schluss, Covestro standen fast zwei Prozent höher.
Zudem stufte die französische Bank Exane BNP Paribsas die Papiere des Spezialchemiekonzerns Lanxess hoch, worauf diese mit einem vorbörslichen Plus reagierten.
Die Aktien des Windkraftanlagenbauers Nordex rückten auf Tradegate nach einem Auftrag um ein gutes halbes Prozent vor verglichen mit ihrem Xetra-Schluss.