Gas-Lieferstopp Dax rauscht zum Wochenstart in die Tiefe
Schlechte Stimmung in Frankfurt: Angesichts des Lieferstopps für russisches Gas droht dem Dax der größte Tagesverlust seit Anfang März.
Die erneute Eskalation der Gaskrise hat den hiesigen Aktienmarkt am Montag spürbar belastet. Der Dax büßte im frühen Handel 3,26 Prozent ein und fiel zunächst auf 12.629,94 Punkte ein. Der MDax der mittelgroßen Werte fiel am Montag um 2,77 Prozent auf 24.463,49 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor zunächst nur 2,7 Prozent.
Zuvor hatten Früh-Indikationen bereits einen Sturz des Dax um 3,4 Prozent prognostiziert. Damit würde der deutsche Leitindex auf den größten Tagesverlust seit Anfang März zusteuern. Am Freitag hatte die große Erleichterung nach dem jüngsten US-Arbeitsmarktbericht den Leitindex noch über die 13.000-Punkte-Marke gehievt.
- Aktueller Kurs: Wo steht der Dax gerade?
Deutschland bekommt inzwischen praktisch kein Gas mehr aus Russland. Gazprom lässt alle Lieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 bis auf Weiteres ruhen – angeblich wegen technischer Probleme.
US-Börsen bleiben am Montag geschlossen
Der Kreml machte die Sanktionspolitik für den Gas-Lieferstopp verantwortlich. Vermutet wird aber, dass Kremlchef Wladimir Putin den Westen – und insbesondere Deutschland – im Konflikt um die Ukraine noch mehr unter Druck setzen will. "Die Angst vor einer Lehman-artigen Krise im europäischen Energiesektor wächst", schrieb Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst vom Handelshaus CMC Markets.
Die US-Börsen bleiben am Montag feiertagsbedingtgeschlossen. Hierzulande stehen das Stimmungsbarometer für die deutschen Einkaufsmanager und die europäischen Einzelhandelsumsätze im Kalender.
Zudem überprüft die Deutsche Börse am Abend die Zusammensetzung ihrer Aktienindizes. Zahlen des Datenanbieters Refinitiv zufolge wird die Commerzbank vier Jahre nach ihrem Abstieg aus dem Dax voraussichtlich ein Comeback in der ersten deutschen Börsenliga feiern.
- Nachrichtenagenturen Reuters und dpa-AFX
- Eigene Recherche