Aufsicht über 146 Stationen Diese Aufgaben gehören zum Job einer Bahnhofsmanagerin
Mannheim (dpa) - Andrea Kadenbach ist eine von elf
weiblichen Bahnhofsmanagerinnen bundesweit - und die einzige in
Baden-Württemberg. Ihr Herrschaftsgebiet ist Mannheim und die
großräumige Umgebung mit 146 Bahnhaltestellen.
"Mannheim ist ein wichtiges Drehkreuz für den Fernverkehr von München und Basel in Richtung Köln, Hamburg und Berlin mit täglich
110.000 Reisenden", erzählt die 51-Jährige. Störungen am nach
Stuttgart größten Bahnverkehrsknoten Südwestdeutschlands hätten
bundesweite Auswirkungen. Der Bahnhof wird von mehr als 600 Zügen
täglich angefahren, davon knapp 200 im Fernverkehr.
Was sind die Aufgaben einer Bahnhofsmanagerin? Als Berufspendlerin
aus Ettlingen bei Karlsruhe schaut sie schon bei der Ankunft auf dem
Bahnsteig nach dem Rechten, lässt sich vom Servicepersonal über
Verspätungen, Kundenfragen und die momentane Stimmung informieren.
"Die tägliche menschliche Ansprache ist für mich sehr wichtig", sagt
die Chefin von 120 Beschäftigten - von den Mitarbeitern des Fundbüros
und des Info-Points bis hin zu den Technikern für die Aufzüge,
Rolltreppen und Beleuchtung.
Der Weg an die Spitze führte über ein duales Studium bei der Bahn und
zuletzt eine Führungsposition bei DB Regio als Teamleiterin Planung
Steuerung Instandhaltung. Dass sie als Frau noch immer allein auf
weiter Flur agiert, versteht Kadenbach nicht. "Eine Frau kann das
ebenso gut wie ein Mann." Sie habe sich vor ihrem Amtsantritt ein
bisschen Gedanken über etwaige Vorurteile der Kollegen gemacht. "Auf
Vorbehalte bin ich nicht getroffen, vielmehr auf Freude über frischen
Wind im Bahnhof."