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Vor Brexit: Britische Unternehmen schaffen Hunderte Jobs in Deutschland


Vor nahendem Brexit
Britische Unternehmen schaffen Hunderte Jobs in Deutschland

Von rtr
Aktualisiert am 23.01.2020Lesedauer: 2 Min.
Kräne am Hamburger Hafen: Wegen möglicher Zölle bauen die Firmen aus Großbritannien in Deutschland vermehrt Lagerhallen auf.Vergrößern des Bildes
Kräne am Hamburger Hafen: Wegen möglicher Zölle bauen die Firmen aus Großbritannien in Deutschland vermehrt Lagerhallen auf. (Quelle: Markus Tischler/imago-images-bilder)

Noch nie haben sich in Deutschland so viele britische Unternehmen niedergelassen wie in 2019. Die Zahlen stiegen im letzten Jahr deutlich an: Grund ist wohl der nahende Brexit.

Vor dem nahenden Brexit haben britische Unternehmen 2019 so viele neue Jobs in Deutschland bei der bundeseigenen Agentur für Standortmarketing angemeldet wie noch nie. Bei 23 Neuansiedlungen sollen 680 Arbeitsplätze geschaffen werden – mehr als in den beiden Vorjahren zusammen, sagte der Geschäftsführer von Germany Trade and Invest (GTAI), Robert Hermann, der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir sehen einen stetigen Anstieg der Aktivitäten britischer Unternehmen in Deutschland", sagte er.

Bei den Wirtschaftsfördergesellschaften der 16 Bundesländer sehe der Trend ähnlich positiv aus, doch lägen konkrete Zahlen für die Gesamtentwicklung erst im Frühjahr vor.

Deutschland wegen großem Binnenmarkt und vieler Fachkräfte attraktiv

Zu einem Teil gehe das gesteigerte Interesse der britischen Unternehmen am Standort Deutschland auf den am 31. Januar anstehenden EU-Abschied zurück. "Für viele Firmen geht es aber nicht darum, Lager hier aufzubauen, um drohende Zölle zu umgehen", sagte Hermann. So komme rund ein Drittel der Unternehmen aus der Branche für Unternehmens- und Finanzdienstleistungen sowie knapp ein Viertel aus dem Software- und IT-Bereich. "Die restlichen circa 40 Prozent verteilen sich auf ganz unterschiedliche Branchen, von Konsum bis Maschinenbau", sagte der Geschäftsführer.

Die britischen Investoren würden zumeist nicht ihre Tätigkeiten nach Deutschland verlagern. "Vielmehr wollen sie expandieren und kommen deshalb hierher", sagte Hermann. Deutschland sei wegen seines großen Binnenmarktes und vieler gut ausgebildeter Fachkräfte attraktiv. "Daran ändert auch der aktuelle konjunkturelle Abschwung nichts", sagte der GTAI-Experte. "Dieser geht fast ausschließlich auf die Probleme der exportorientierten Industrie zurück, während Dienstleister und Bau sowie die Binnenkonjunktur insgesamt nach wie vor sehr gut laufen."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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