Neue Statistik Zahl der Erwerbstätigen steigt 2019 auf Rekordniveau
In Deutschland sind im vergangenen Jahr so viele Menschen einer Erwerbstätigkeit nachgegangen wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Eine Gruppe von Beschäftigten wird allerdings immer kleiner.
45,3 Millionen Menschen waren 2019 entweder selbstständig oder gingen einem Job nach, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Mit 0,9 Prozent fiel das Wachstum in Vergleich zum Vorjahr aber geringer aus als 2018, als die Rate noch 1,4 Prozent zugelegt hatte.
Zuwanderung gleicht demografischen Wandel aus
"Damit setzte sich der nun seit 14 Jahren anhaltende Anstieg der Erwerbstätigkeit weiter fort, allerdings mit abgeschwächter Dynamik." 2019 betrug der Anstieg 0,9 Prozent. Zuwanderung und eine stärkere Erwerbsbeteiligung der Inländer haben die demografischen Effekte einer alternden Gesellschaft mehr als ausgeglichen.
Entscheidend für die positive Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt sei die Zahl der Arbeitnehmer, erläuterte das Statistische Bundesamt. Ihre Zahl sei im Jahresdurchschnitt 2019 um 475.000 oder um 1,2 Prozent gewachsen.
Nach Jahren des Booms dürfte die deutsche Wirtschaft 2019 nach Einschätzung von Experten nur noch um 0,5 Prozent gewachsen sein. Im dritten Quartal entging sie dank eines robusten Binnenmarkts und steigender Exporte knapp einer Rezession. Schwachpunkt ist allerdings die Industrie.
Zahl der Selbstständigen geht weiter zurück
Während die Zahl der in Deutschland tätigen Arbeitnehmer im Jahresdurchschnitt 2019 um 475.000 auf 41,1 Millionen wuchs, ging die Zahl der Selbstständigen und ihrer mithelfenden Familienangehörigen weiter zurück – um 1,7 Prozent auf 4,15 Millionen. Weniger Selbstständige hatte es zuletzt im Jahr 2003 gegeben, wie das Bundesamt mitteilte.
Die Zahl der Arbeitslosen nach international vergleichbarer Definition sank dagegen vorläufigen Schätzungen zufolge um 96.000 oder 6,5 Prozent auf 1,37 Millionen im Jahresdurchschnitt. Die Erwerbslosenquote sank damit von 3,2 Prozent auf drei Prozent.
Neue Arbeitsplätze vor allem im Dienstleistungssektor
Die meisten neuen Arbeitsplätze entstanden im vergangenen Jahr laut Statistik in den Dienstleistungsbereichen wie Erziehung und Gesundheit. Darauf folgten Handel, Verkehr und Gastgewerbe sowie Information und Kommunikation. Auch in der Industrie und im Baugewerbe gab es mehr Jobs als 2018. In der Land- und Forstwirtschaft dagegen ging die Zahl der Erwerbstätigen weiter zurück.
- Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, AFP