Liebes-Schwindel Klatten-Erpresser Sgarbi hat Haftstrafe abgesessen
Der Erpresser der Multimilliardärin Susanne Klatten, der Schweizer Helg Sgarbi, ist seit rund zehn Tagen wieder auf freiem Fuß. Der "Spiegel" berichtet vorab, der als Gigolo-Erpresser bekannt gewordene Sgarbi habe seine Zelle in München am 4. Juli verlassen können und sei inzwischen in die Schweiz ausgereist. Während einer Liebesaffäre mit der BMW-Großaktionärin Klatten hatte er zunächst sieben Millionen Euro erschwindelt und wollte danach noch weitere 14 Millionen Euro erpressen. Dafür hatte ihn das Landgericht München I zu sechs Jahren Haft verurteilt.
Nach Angaben des "Spiegel" hat er diese sechs Jahre komplett abgesessen - und danach noch weitere sechs Monate Beugehaft. Diese habe Klatten beantragt, weil Sgarbi bis zum Schluss keine Angaben darüber machte, was mit dem Geld passiert ist.
Klatten fordert Geld zurück
Sgarbis Frankfurter Anwalt sagte dem Magazin nach einem Treffen mit seinem Mandanten in Zürich: "Er hat die Haftzeit unbeschadet überstanden." Klatten könne von Sgarbi noch rechtskräftig 9,5 Millionen Euro fordern, schreibt der "Spiegel" weiter - ihre eigenen sieben Millionen plus 2,5 Millionen von zwei anderen Opfern, deren Ansprüche sie übernommen habe. Der Titel richte sich außerdem nicht nur gegen Sgarbi, sondern auch gegen den mutmaßlichen Drahtzieher der Erpressung, den Italiener Ernano Barretta.
Barretta wurde den Angaben zufolge in zweiter Instanz zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt, bestreite aber jede Beteiligung. Ihm stehe noch eine Instanz vor einem Gericht in Rom offen.