Misshandlungen von Azubis Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Aldi
Nach der Misshandlung von Auszubildenden bei Aldi in Baden-Württemberg ist nun die Staatsanwaltschaft tätig geworden. Die Behörde leitete in Freiburg ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung und Freiheitsberaubung ein. "Wir ermitteln seit Freitag zunächst gegen Unbekannt und prüfen, was bei Aldi in Mahlberg stattgefunden hat", sagte Behördensprecher Wolfgang Maier. Meldungen wonach auch in der Zentrale von Aldi-Süd in Müllheim an der Ruhr ermittelt werde, wies Maier zurück. Zuständig für die Ermittlungen sei die Polizeidirektion Offenburg.
Bei den Misshandlungen, die die Aldi-Zentrale im Kern bestätigt hat, waren missliebige Azubis gefesselt und ihre Gesichter mit Filzstiften beschmiert worden. Beim Fesseln sei die Frischhaltefolie so stark gespannt gewesen, "dass ich kaum mehr atmen konnte", hatte der "Spiegel" einen der betroffenen Auszubildenden zitiert.
Abfindungen für die mutmaßlichen Verantwortlichen
Mit den sieben mutmaßlichen Verantwortlichen handelte Aldi einem Bericht von "Spiegel Online" zufolge bereits die Aufhebung der Arbeitsverträge aus. Dabei seien auch Abfindungen geflossen.
Betroffen sind dem Bericht zufolge der Prokurist der Regionalgesellschaft, der Bereichsleiter und seine beiden Stellvertreter sowie drei beteiligte Lagerarbeiter. Aldi habe zunächst über fristlose Kündigungen nachgedacht, doch schließlich habe sich das Management für Aufhebungsverträge entschieden. Der Vorfall hatte sich früheren Informationen zufolge zum Jahreswechsel 2012/2013 zugetragen.