Wegen der Corona-Krise Löhne in Deutschland sind erstmals seit Jahren gefallen
Die Pandemie schlägt sich im Portmonnaie nieder: Nach 13 Jahren mit Zuwächsen sind die Gehälter wegen der Corona-Krise im vergangenen Jahr erstmals wieder gesunken. Ein Grund dafür ist die Kurzarbeit.
Die Arbeitnehmer in Deutschland haben im vergangenen Jahr wegen der Corona-Krise erstmals seit mindestens 2007 weniger verdient. Ihre Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen sanken um durchschnittlich gut 0,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte.
"Die Corona-Krise und der daraus resultierende vermehrte Einsatz von Kurzarbeit hat die gesamtwirtschaftliche Lohnentwicklung im Jahr 2020 stark beeinflusst und führte erstmals seit Beginn der Erhebung im Jahr 2007 zu einem nominalen Verdienstrückgang", hieß es dazu. Sogar während der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 waren die Verdienste gewachsen, und zwar um 0,2 Prozent.
Noch größer fällt der Rückgang bei den Reallöhnen aus. Da die Verbraucherpreise 2020 um knapp 0,5 Prozent stiegen, sanken die Reallöhne damit um durchschnittlich 1,0 Prozent im Vergleich zu 2019. "Somit mussten die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland im Jahr 2020 anders als zu Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 Verdiensteinbußen hinnehmen", erklärten die Statistiker dazu.
Zuvor waren die Reallöhne sechs Jahre in Folge gestiegen, zuletzt 2019 um 1,2 Prozent und 2018 um 1,3 Prozent. Ein Minus gab es zuletzt 2013, das mit 0,1 Prozent aber sehr klein ausfiel.
- Nachrichtenagentur Reuters