"Mit immer mehr Stunden nicht besser" Maschmeyer für Vier-Tage-Woche und Homeoffice
Der Unternehmer galt in der Vergangenheit als knallharter Geschäftsmann. Heute hält er nicht mehr viel von Überstunden.
Der Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer spricht sich gegen Überstunden und für eine Vier-Tage-Woche sowie Homeoffice aus. "Die Arbeit wird mit immer mehr Stunden nicht besser", sagte Maschmeyer der "Süddeutschen Zeitung". Der 65-Jährige habe auch an sich selbst bemerkt, dass seine Leistung mit zunehmender Arbeitszeit abnehme. Seine "kritische Phase" beginne ab 12 Stunden Arbeit pro Tag. Dann leide seine Kreativität und Schlaf.
Maschmeyer widersprach auch jenen Unternehmern und Managern, die sich derzeit gegen eine Vier-Tage-Woche und das Home-Office aussprechen. Diese seien "es ja auch nicht anders gewohnt gewesen", so Maschmeyer. "Dreißig Jahre lang waren alle im Büro, auf einmal waren dann drei Jahre lang nicht mehr alle da. Und die 30 Jahre waren länger." Maschmeyer glaubt heute, er wäre in der Vergangenheit produktiver und ein besserer Chef gewesen, wenn er sich mehr Pausen gegönnt hätte: "Wenn man immer auf der letzten Rille fährt, ist man kein guter Chef."
Maschmeyer wuchs in Hildesheim in einfachen Verhältnissen auf und startete seine Karriere in Hannover. Inzwischen lebt er mit der Schauspielerin Veronica Ferres zusammen in München. Sein Millionenvermögen verdankt er vor allem dem von ihm gegründeten Finanzdienstleister Allgemeiner Wirtschaftsdienst (AWD). 2007/2008 verkaufte er die Firma an einen Schweizer Lebensversicherer. Viele Fernsehzuschauer sahen ihn als Coach in der Vox-Fernsehshow "Die Höhle der Löwen".
- sz.de: ""Mir ist eine Vier-Tage-Woche lieber als eine Null-Tage-Woche"" (kostenpflichtig)