"Haben Forderungen erfüllt" Deutsche Bahn verlangt Absage des Warnstreiks
Von Sonntag bis Dienstag bestreikt die Gewerkschaft EVG den Zugverkehr. Die Bahn sieht dafür keinen Grund.
Um 22 Uhr am Sonntag beginnt die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) mit ihrem Warnstreik im Zugverkehr der Deutschen Bahn (DB). Diese sieht allerdings keinen Grund mehr für den Arbeitskampf.
"Wir haben die Forderung zum Mindestlohn erfüllt, jetzt steht die EVG im Wort", hob DB-Personalvorstand Martin Seiler hervor. Die EVG müsse ihre Zusage einhalten und den 50-stündigen Warnstreik absagen. Laut Seiler habe die Deutsche Bahn der EVG zugesagt, ihrer "vor Monaten erhobenen Forderung nach einer Abbildung des gesetzlichen Mindestlohns nachzukommen".
Die Gewerkschaft ist von dem Angebot nicht überzeugt. EVG-Verhandlungsführer Loroch sprach von einem "Scheinangebot" der Bahn. "Der Arbeitgeber hat am Ende nach langwierigen Gesprächen eine Lösungsoption auf den Tisch gelegt, die für uns diskussionswürdig war. Nachdem wir angefangen haben, diese zu diskutieren, hat er dann einen Rückzieher gemacht."
Gewerkschaft: Haben der Bahn ein Ultimatum gesetzt
Nach aktuellem Stand wird der Warnstreik also stattfinden. Die EVG habe der Bahn aber ein Ultimatum gesetzt, im Laufe des Tages auf sie zuzukommen "und sich zu besinnen", erklärte Loroch der Deutschen Presse-Agentur. Die "Bild"-Zeitung zitiert einen Gewerkschaftssprecher, laut dem das gesetzte Ultimatum der EVG am Freitag um 12 Uhr ablaufe.
Die EVG hatte die Beschäftigten am Donnerstag zum dritten Warnstreik in der laufenden Tarifrunde aufgerufen. Der Ausstand soll von Sonntagabend, 22 Uhr, bis Dienstagabend, 24 Uhr, dauern. Die Bahn entschied, in dieser Zeit den Fernverkehr komplett einzustellen. Auch bei DB Regio wird demnach kaum ein Zug fahren.
- Nachrichtenagentur dpa
- bild.de: "12-Uhr-Ultimatum an die Bahn!"