First Republic unter Staatskontrolle? Nächste US-Bank taumelt in Richtung Pleite
Die amerikanische Bank First Republic steht offenbar kurz vor einer staatlichen Kontrolle. Der Kurs brach am Freitag dramatisch ein.
Die ins Schlingern geratene US-Bank First Republic soll unter staatliche Kontrolle gestellt werden. Nach US-Medieninformationen soll die amerikanische Behörde FDIC einschreiten und die Konkursverwaltung übernehmen. Sie ist für die Versicherung von Banken zuständig und verfügt über einen Einlagensicherungsfonds. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters hat sich die Situation der Bank weiter verschlechtert. Die Zeit für eine Rettung durch private Institutionen sei abgelaufen. Seitens der Bank gibt es keine bislang offizielle Stellungnahme.
Die Aktien der Regionalbank fielen in der vergangenen Woche um 75 Prozent, im laufenden Jahr sogar um 97 Prozent. Zuvor waren für Anleger enttäuschende Quartalszahlen veröffentlicht worden. Der Handel mit den Aktien wurde am Freitag an der Wall Street mehrfach angehalten. Der Kurs ging um bis zu 37 Prozent in die Tiefe.
Einlagen um 41 Prozent gefallen
Etwa zwei Drittel der Einlagen von First Republic seien nicht bei der FDIC versichert gewesen, berichtete der US-Nachrichtensender CNN. Ende 2022 hatte First Republic laut S&P Global ein Verhältnis von 111 Prozent für Kredite und langfristige Anlagen zu den Einlagen. Das bedeutet, die Bank hat mehr Geld verliehen und investiert, als ihr in Einlagen zur Verfügung steht. Damit setzt sie sich einem Liquiditätsrisiko aus. Am Montag gab CEO Michael Roffler bekannt, dass die Einlagen um 41 Prozent gefallen seien.
Im März gingen kurz hintereinander die Silicon Valley Bank und die Signature Bank in die Knie, nachdem Kunden ihr Geld abgezogen hatten. In einer konzertierten Aktion hatten Großbanken 30 Milliarden Dollar in die First Republic Bank gesteckt, um sie zu retten.
- reuters.com: "U.S. regulator set to take over First Republic"
- cnn.com: "First Republic teeters on the edge — again"