Aus mehreren Gründen Bericht: Aufsichtsrat verweigert Millionenzahlung an Bahn-Vorstand
Keine Millionenzahlung für den Bahn-Vorstand? Eine Sitzung des Aufsichtsrats soll die Entscheidung vertagt haben. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn soll die Auszahlung von Boni an die Vorstände vertagt haben. Das berichtet der "Spiegel". Demnach habe das Gremium am vergangenen Donnerstag nach einer zweistündigen Sitzung beschlossen, die Entscheidung zur Auszahlung zu verschieben.
Ein Grund für die Nichtauszahlung soll sein, dass die Höhe der Boni nicht durch die Leistungen des Unternehmens im vergangenen Jahr zu rechtfertigen seien. Formal soll allerdings auch unklar sein, ob es überhaupt möglich ist, dass die Bahn ihrem Management eine leistungsbezogene Vergütung auszahlen darf. Konkret sind insgesamt Auszahlungen von neun Millionen Euro vorgesehen. In den Jahren 2020 und 2021 hatte der Vorstand auf die Auszahlung aufgrund der Corona-Pandemie verzichtet.
Will von Strompreisbremse profitieren
Erschwert werden die Auszahlungen dadurch, dass die Bahn Geld durch die Strompreisbremse der Bundesregierung erhalten will. Das Geld darf allerdings nur an Unternehmen ausgezahlt werden, die keine Boni an ihr Management auszahlt. Konkret gilt dieses Verbot für das Jahr 2023, die Entscheidung bei der Bahn bezog sich dagegen auf das Jahr 2022. Allerdings ist nicht ausgeschlossen, dass der Bundestag das Verbot auch noch auf das vergangene Jahr ausweitet.
Die Diskussion wird zusätzlich durch die Tarifverhandlungen mit der Eisenbahngewerkschaft EVG erschwert: Eine Einigung steht dort weiter aus. Die Gewerkschaft hatte zuletzt gedroht, den Verkehr mit Streiks wochenlang lahmzulegen – sollte es nicht zu einer Einigung kommen.
- spiegel.de: "Aufsichtsrat der Bahn verweigert Auszahlung der Vorstandsboni" (kostenpflichtig)