"Eine echte Verbesserung" Leiharbeiter erhalten künftig mehr Geld
Leiharbeiter können sich auf höhere Löhne freuen: In zwei Stufen werden in diesem Jahr ihre Gehälter erhöht.
Beschäftigte in der Leiharbeit bekommen künftig mehr Geld. Eine DGB-Tarifgemeinschaft hat mit den Arbeitgebern eine Erhöhung der Entgelte in zwei Schritten vereinbart, je nach Entgeltgruppe erhalten die Beschäftigten bis zu 13,1 Prozent mehr pro Stunde. Das teilten beide Parteien am Freitag mit. Die erste Erhöhung gilt demnach ab 1. April, die zweite ab 1. Januar 2023. Die Laufzeit des neuen Entgelttarifvertrags beträgt zwölf Monate.
"Die jetzt beschlossenen Erhöhungen in der Entgelttabelle sind eine echte Verbesserung für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Branche", sagte DGB-Vorstandsmitglied und Verhandlungsführer Stefan Körzell. Er sprach von harten Verhandlungen in mehreren Runden.
Auch Arbeitgeber zufrieden
Auch der Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite bewertete das Ergebnis positiv: "Zwar erhöht es für uns als Arbeitgeber die Fixkosten in der Arbeitnehmerüberlassung massiv, aber es passt in die Zeit, weil uns allen bewusst ist, dass wir angesichts der aktuellen Inflationsraten für die von uns eingesetzten Beschäftigten eine gute Lösung brauchen", sagte Sven Kramer, Sprecher der Geschäftsführung des Unternehmens PEAG Personal.
Konkret verhandelt wurden die Gehälter in den Entgeltgruppen 3 bis 9. Für die Entgeltgruppen 1, 2a und 2b wurden Tariferhöhungen bereits im Juni 2022 vereinbart. Die Beschäftigten werden je nach Tätigkeit in die Entgeltgruppen eingeordnet. Zur Entgeltgruppe 3 gehören etwa "Ausführung von Tätigkeiten, für die eine abgeschlossene mindestens zweijährige Berufsausbildung erforderlich ist". Ab 1. April erhalten die Beschäftigten in dieser Gruppe 14,55 Euro pro Stunde. In Entgeltgruppe 8 (Tätigkeiten, die ein Fachhochschulstudium erfordern) sind es 23,97 Euro.
Die Leiharbeit ist die einzige Branche, in der alle acht Mitgliedsgewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes als Tarifgemeinschaft Leiharbeit Tarifverhandlungen führen. Auf der Arbeitgeberseite verhandeln der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister und der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen. Die Tarifverträge betreffen nach DGB-Angaben bundesweit rund 98 Prozent der Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter.
- Nachrichtenagentur dpa