Trotz Favoritenrolle Lufthansa erhält keine Anteile an italienischer Fluglinie ITA
Bei der Privatisierung der staatlichen, italienischen Airline ITA ist die Lufthansa leer ausgegangen. Mehr Erfolg hatte ein Investor aus den USA.
Die Lufthansa kommt bei der Privatisierung der italienischen Staatsairline ITA nicht zum Zug. Die Regierung wolle exklusive Verhandlungen über einen Mehrheitsanteil mit dem anderen Bieter, dem US-Finanzinvestor Certares führen, teilte das italienische Finanzministerium am Mittwoch mit.
Hinter Certares stehen Air France-KLM und die US-Airline Delta. Die Amerikaner, die mit den Lufthansa-Rivalen Delta und Air France-KLM zusammenarbeiten, hatten in Rom ebenfalls ein Angebot für die Privatisierung eingereicht.
Die Lufthansa hatte sich für eine Übernahme von ITA mit der Schweizer Reederei MSC zusammengetan, die den Löwenanteil gekauft hätte. Bis zuletzt galt das Duo MSC/Lufthansa als Favorit.
Italien will offenbar mehr Mitspracherecht erhalten
Die Container- und Kreuzfahrtreederei sowie die deutsche Fluggesellschaft wollten 80 Prozent der Anteil an Ita für rund 850 Millionen Euro übernehmen, wie Medien berichteten.
Certares gab demzufolge ein Angebot für rund 55 Prozent der Anteile ab. Dafür werde anders als bei MSC und Lufthansa dem italienischen Staat aber mehr Mitspracherecht bei Entscheidungen überlassen
Das Finanzministerium teilte mit, dass die Offerte von Certares mehr den Anforderungen entspreche, die die Regierung im Februar für eine Übernahme des Nachfolgers der Traditionsgesellschaft Alitalia formuliert hatte. Nach den Verhandlungen mit Certares werden bindende Verkaufsverträge nur dann unterschrieben, wenn der Staat mit den Details zufrieden ist, wie es weiter hieß.
- Nachrichtenagentur Reuters