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Hohe Gaspreise: Neuer Rekord! Gazprom macht 41 Milliarden Euro Gewinn


Trotz Sanktionen
Neuer Rekord: Gazprom macht mehr als 41 Milliarden Euro Gewinn

Von reuters, neb

Aktualisiert am 31.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Pipeline von GazpromVergrößern des BildesPipelinebau von Gazprom: Der Staatskonzern macht durch die hohen Gaspreise einen Rekordgewinn. (Quelle: dapd)

Die hohen Gaspreise führen bei Gazprom zu einem Milliardengewinn – trotz der Sanktionen. Dennoch bleiben die russischen Staatsfinanzen im Minus.

Der staatlich kontrollierte russische Gaskonzern Gazprom hat nach eigenen Angaben trotz der westlichen Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs einen Rekordgewinn im ersten Halbjahr erwirtschaftet.

Unter dem Strich stand ein Ergebnis von 2,5 Billionen Rubel (umgerechnet 41,63 Milliarden Euro), wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Zudem will Gazprom nun eine Zwischendividende zahlen – ein Schritt, den das Unternehmen zuvor noch nie gegangen ist.

Aktionäre müssen noch zustimmen

Im Mai hatte Gazprom seine Pläne zur Zahlung einer Rekorddividende auf der Grundlage der Ergebnisse von 2021 einkassiert und erstmals seit 1998 die Aktionäre nicht bedient. Ursprünglich sollten die Aktionäre für das abgelaufene Jahr 52,53 Rubel je Aktie erhalten.

Das wäre die höchste Ausschüttung in der Firmengeschichte gewesen. Für das erste Halbjahr will Gazprom 51,03 Rubel pro Anteilsschein zahlen. Die Aktionäre müssen dem Vorschlag am 30. September noch zustimmen.

Rekordgewinn trotz Sanktionen

2021 erzielte Gazprom dank kräftig gestiegener Preise für Öl und Gas einen Rekordgewinn von 2,09 Billionen Rubel (rund 27,5 Milliarden Euro). Gazprom hat nach Sanktionen Gaslieferungen an mehrere EU-Länder beschränkt oder sogar gestoppt.

Zudem hat der Konzern Lieferungen an Deutschland zurückgefahren. Zur Begründung gibt Gazprom hier technische Ursachen an. Die Bundesregierung hat dies als Vorwand für eine politisch motivierte Entscheidung bezeichnet.

Dennoch bleibt ein Loch in der Staatskasse

Einer der größten Profiteure der hohen Dividende ist Russland selbst. Der Staat hält knapp die Hälfte der Aktien des Unternehmens, er könnte so zusätzliche Einnahmen in Milliardenhöhe erzielen.

Und dennoch reicht es nicht, um die Lücke in den Staatsfinanzen auszugleichen. Nach Angaben des Finanzministeriums übersteigen die Ausgaben bereits in diesem Jahr die Einnahmen um knapp 1,7 Billionen Rubel, umgerechnet (28,3 Milliarden Euro).

Trotz der Rekordgewinne zeigen sich damit die Folgen der westlichen Sanktionen. Fast die Hälfte der russischen Auslandsreserven ist eingefroren, die Sanktionen schließen Russland vom westlichen Markt aus. Zudem fallen die Steuergelder der westlichen Firmen in Russland weg – denn viele haben sich aus dem Land bereits zurückgezogen.

China als neuer Geldgeber?

Auch die Quellen für frisches Geld sind begrenzt: Denn die Sanktionen verbieten es den westlichen Ländern, russische Staatsanleihen zu kaufen und dem Kreml so frisches Geld zu geben. Knapp die Hälfte der Fremdwährungsanleihen hatten zuvor westliche Investoren gestemmt.

Nun muss Russland auch bei den Staatsanleihen auf neue Partner setzen, insbesondere China rückt vermutlich nun als neuer Geldgeber in den Fokus. Solche Versuche waren in der Vergangenheit mehrfach gescheitert.

Verwendete Quellen
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