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Bitcoin-Krise: Krypto-Fans zweifeln am Millionen-Ziel


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Alles nur eine Illusion?
Glaubenskrise? Selbst echte Bitcoin-Fans verkaufen jetzt


20.06.2024Lesedauer: 4 Min.
Bitcoin-CrashVergrößern des Bildes
Bitcoin in der Krise: Experten bezweifeln, dass der Bitcoin jemals die 1-Million-Dollar-Marke erreichen wird. (Quelle: ismagilov)
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Während die US-Geldpolitik Krypto-Anleger zum Handeln zwingt, stellt ein Bitcoin-Experte eine provokante These auf. Ist das Schicksal von Bitcoin & Co. besiegelt?

Die US-Geldpolitik lässt Anleger aus Kryptowährungen aussteigen. Der Kurs von Bitcoin rutschte seit März von rund 73.000 US-Dollar auf etwa 65.000 US-Dollar (ca. 61.000 Euro). Laut Experten würden Investoren riskante Anlagen tendenziell meiden, solange die Notenbank Fed keine zusätzlichen Zinssenkungen signalisieren.

Doch das scheint nicht der einzige Grund zu sein, warum die Nachfrage nach Kryptowährungen massiv leidet. Trotz Bitcoin Halvings, bei dem die Menge an handelbaren Bitcoins verknappt wird, und der Einführung eines Bitcoin-Spot-ETFs, befindet sich der Kurs der bekanntesten Digitalwährung im Sinkflug.

Analyst Willy Woo wirft auf der Nachrichtenplattform X eine brisante Frage auf, die alle Kursfantasien des Bitcoins zerstören könnte.

Bitcoin

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Aktuelles ChartZeitraum 1 Monat17:00 UhrBison
Bitcoin Krypto
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Mittel
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Zwischenwert Mittel / Tief
91.098,35
Tief
87.355,37
18.11.25.11.02.12.09.12.16.12.

Wird Bitcoin jemals eine Million Dollar erreichen?

Der in Hongkong geborene und aus Neuseeland stammende Willy Woo ist On-Chain-Analyst für Kryptowährungen. Auf X folgen ihm über eine Million Menschen. In mehreren Posts fragte Woo, ob die sogenannten Langzeit-Hodler, Besitzer von Bitcoins über einen sehr langen Zeitraum, möglicherweise den Glauben daran verloren haben, dass der Bitcoin jemals die magische Marke von einer Million US-Dollar erreichen wird.

Dazu sollte man wissen, dass Jack Dorsey, Gründer und Ex-CEO von X (ehemals Twitter), glaubt, dass der Bitcoin-Kurs bis 2030 mindestens bei einer Million US-Dollar stehen wird. Auch Starinvestorin Cathie Wood, Gründerin und CEO der Vermögensverwaltung Ark Invest, ist fest davon überzeugt, dass Bitcoin die Eine-Million-Dollar-Marke bis 2030 knackt.

Wer oder was sind Hodler?

Das Wort "Hodl" ist ein Meme, das aus einem Tippfehler des Wortes "Hold" entstanden ist. Es bezeichnet die Einstellung von Investoren, eine Kryptowährung wie Bitcoin dauerhaft zu halten. Bitcoin-Käufer, die hodlen, werden dementsprechend als Hodler bezeichnet.

Das Meme geht auf einen Beitrag des Nutzers "GameKyyubi" zurück. Am 18. Dezember 2013 schrieb er im Forum von BitcoinTalk.org einen Beitrag mit dem Titel "I AM HODLING". Darin beschrieb er, dass seine Freundin in einer Bar sei und der Bitcoin-Kurs eingebrochen sei. Trotz aller Ratschläge zu verkaufen, entschied er sich für das Gegenteil und hielt Coins. Er begründete dies damit, dass er eben ein schlechter Trader sei. Den Tippfehler entschuldigte er damit, dass er betrunken gewesen sei.

Long-Term-Hodling (zu Deutsch: Langzeit-Hodling) ist inzwischen zu einer Strategie geworden, die von Menschen verwendet wird, die aufgrund fehlender Kenntnisse oder Fähigkeiten keine kurzfristigen Handelsgeschäfte tätigen.

Verkaufsdruck durch Langzeit-Hodler steigt

Langzeit-Hodler halten üblicherweise ihre Bitcoin-Bestände über lange Zeiträume – selbst dann, wenn die Kurse steil bergauf oder bergab gehen. Ihre Verkaufsaktivitäten sind selten, aber wenn sie verkaufen, folgen sie einem erkennbaren Muster, berichtet "investing.com" und verweist auf die Metrik "Coin Days Destroyed" (CDD).

Mit der CDD-Kennzahl werden digitale Münzen, die sich über einen längeren Zeitraum nicht bewegt haben, besonders gewichtet. Analysten nehmen an, dass Bitcoin-Investoren, die schon lange auf dem Markt sind und Bitcoin angehäuft haben, wahrscheinlich ein besseres Verständnis für die Preiszyklen von Bitcoin haben als Neueinsteiger auf dem Markt.

Überdies gehen sie davon aus, dass Investoren, die große Mengen an Bitcoins über einen längeren Zeitraum in Wallets, das heißt in ihren digitalen Geldbörsen, aufbewahren, dazu neigen, ihre Bitcoins zu wichtigen Zeitpunkten zwischen den Wallets zu verschieben – höchstwahrscheinlich zu verkaufen.

Laut "investing.com" sind solche Bewegungen nicht neu. Ähnliche Muster seien bereits in den Boomjahren 2017 und 2021 zu beobachten gewesen. Doch dieses Mal werfen sie eine beunruhigende Frage auf: Wenn selbst die überzeugtesten Bitcoin-Langzeitinvestoren verkaufen, glauben sie dann wirklich an den langfristigen Erfolg der Kryptowährung?

Die zweite Gefahr heißt: Papier-Bitcoins

Ein weiterer Faktor, auf den der Bitcoin-Experte Willy Woo auf der Nachrichtenplattform X hinweist, sind die sogenannten Papier-Bitcoins. „Papier-Bitcoins“ sind keine echten Bitcoins, sondern Finanzprodukte, sogenannte Derivate, Optionen oder Schuldscheine, mit denen Käufer auf die Wertentwicklung von Bitcoin spekulieren können, ohne die zugrundeliegenden Bitcoins zu besitzen.

Zentralisierte Börsen könnten theoretisch eine größere Menge an Bitcoins ausgeben als sie an realen Bitcoin-Reserven halten – ähnlich wie Banken mehr Geld ausgeben können als sie an Goldreserven besitzen.

Durch die Ausgabe von "Papier-Bitcoins" könnte der Preis der Kryptowährung künstlich nach unten gedrückt werden, da scheinbar das Angebot größer ist als die Nachfrage. Früher reagierte der Markt auf Verkäufe von langjährigen Bitcoin-Besitzern und neu geschürften Coins, heute sei er von "Papier-Bitcoin" durchsetzt, kritisiert Woo.

Genau dieses Muster zeige sich gerade. Immer wenn der Bestand an "Papier-Bitcoin" zunehme, fielen die Kurse von Bitcoin & Co. Laut "investing.com" könnte dies erklären, warum der Bitcoin-Kurs trotz positiver Marktimpulse durch Spot-ETFs und institutionelle Investitionen ins Stocken geraten ist.

Einflussfaktoren machen Vorhersagen unmöglich

Ist der Bitcoin auf dem Weg in Richtung einer Million US-Dollar oder ist dessen Wert nur eine Illusion, an die selbst die erfahrensten Bitcoin-Besitzer nicht mehr glauben? Die Kombination aus Verkaufsaktivitäten und der zunehmenden Dominanz von „Papier-Bitcoins“ lässt Zweifel an den prognostizierten Kurszielen aufkommen.

Es gibt aber noch weitere Gründe, warum Bitcoin-Prognosen sehr unsicher und schwierig sind. Kryptowährungen sind nach wie vor starken Kursschwankungen ausgesetzt und stellen keine stabile Wertanlage dar. Es fehlen sowohl langfristige historische als auch fundamentale Daten, um daraus einen Kurs oder verlässliche Prognosen abzuleiten.

Kryptowährungen bleiben eine spekulative Anlageklasse, die aufgrund ihres hohen Energieverbrauchs auch nicht nachhaltig ist. Bislang ist die Akzeptanz von Bitcoin begrenzt und nicht als offizielles Zahlungsmittel anerkannt. Regulatorische Einschränkungen sind jederzeit möglich. Der Wettbewerb innerhalb der Kryptowährungen ist hoch.

Wie lange der Höhenflug um Bitcoin und Co. anhält, ist unklar. Es wird sich zeigen, ob der Glaube an Bitcoin ausreicht, um ihn auf neue Höhen zu katapultieren, oder ob er in der Versenkung verschwindet.

Verwendete Quellen
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