Unternehmer in Untersuchungshaft Benkos Lieblings-Villa wird zum Hotel

Die Villa des Signa-Gründers René Benko im österreichischen Igls ist geräumt. Der kurz "White House" genannte Bau soll zum Hotel umgebaut werden.
Die meisten nannten das Gebäude im österreichischen Igls nur kurz "White House": Weißes Haus. Nun steht die mondäne Villa des gefallenen österreichischen Immobilien-Spekulanten René Benko vor einer neuen Nutzung. Nach Informationen des "Manager Magazins" soll Benkos einstiges Domizil in Österreich zum Hotel umgebaut werden.
Der einstige Signa-Chef Benko sitzt seit Januar in Wien in Haft. Die Staatsanwaltschaft verdächtigt den 47-jährigen Österreicher, im Rahmen eines Insolvenzverfahrens Vermögenswerte gegenüber Gläubigern und Behörden verheimlicht zu haben. Die Anwälte des früheren Milliardärs schweigen zu den Vorwürfen.
Benko hatte schon als 17-Jähriger mit dem Ausbau von Dachgeschoss-Wohnungen sein erstes Geld verdient. 2006 gründete er die Signa-Holding und machte mit Immobilien-Geschäften ein Milliarden-Vermögen. Die Gelder wanderten aber über ein komplexes und verschachteltes Geflecht von Tochterfirmen und Stiftungen hin und her. So gehörte die weiße Lieblings-Villa in Igls einer Stiftung, über die Benkos Mutter Einfluss hatte. So kam auch Benko zum Wohnrecht in Igls.
Das Haus soll über einen ausgedehnten Wellness-Bereich verfügen. Sogar die "Blaue Grotte" von Capri soll nachgebaut worden sein. Nun sind auch letzte Möbel ausgeräumt und die Immobilie soll zum Luxus-Hotel umgebaut werden. Der Wert wird auf bis zu 70 Millionen Euro geschätzt. Doch sei der Umbau vom Privat-Haus zur Wellness-Oase schwierig, wie Fachleute berichten.
Umjubelt von Österreichs Medien
Benko hatte in Deutschland unter anderem den angeschlagenen Warenhauskonzern Karstadt übernommen und später mit dem Konkurrenten Kaufhof fusioniert. In Hamburg startete der Unternehmer den Elbtower.
In Österreich wurde der europaweite Erfolg des Landsmanns gefeiert. "Benko gelang es schon früh, Reiche und Prominente von seinen Geschäftsideen zu überzeugen", jubelte die "Kleine Zeitung". Das Blatt umschrieb den Unternehmer unkritisch "als brillanten Netzwerker und vor allem als sehr arbeitsam – steht er doch nach eigenen Aussagen jeden Tag um halb fünf in der Früh auf und werkt bis kurz vor Mitternacht".
Nützte nichts. Im März 2024 brach das windige Konstrukt des Österreichers zusammen, seine Signa Holding musste Insolvenz anmelden. Benko wurde im Januar festgenommen. Seine Untersuchungshaft wurde im Februar um weitere zwei Monate verlängert.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- TV-Sender ORF