Jeder Achte betroffen Wohnkosten überlasten Millionen Deutsche
Die monatlichen Ausgaben fürs Wohnen überfordern immer mehr Mieter. Millionen Deutsche sind bereits betroffen. Eine große Gruppe trifft es besonders hart.
Rund jeder achte in einer Mietwohnung lebende Mensch in Deutschland ist mit seinen Wohnkosten überlastet. Das hat eine am Freitag vorgestellte Auswertung des Statistischen Bundesamtes ergeben.
Überlastung bedeutet demnach, dass sämtliche Ausgaben fürs Wohnen einschließlich der zuletzt stark gestiegenen Energiekosten mehr als 40 Prozent des verfügbaren Haushaltseinkommens verbrauchen. Das war im vergangenen Jahr bei 12,8 Prozent der Mieter und Mieterinnen der Fall. Für die Gesamtbevölkerung betrug der Wert 10,7 Prozent.
Mit einem Mieteranteil von 50,5 Prozent an der Gesamtbevölkerung liegt Deutschland europaweit an der Spitze. Nur wenige Länder wie Österreich (45,8 Prozent) oder Dänemark (40,8 Prozent) erreichen ähnlich hohe Werte.
Singlehaushalte sind am stärksten betroffen
Kaltmieten haben deshalb in diesen Ländern einen hohen Einfluss auf die Inflation. Sie stiegen in Deutschland von 2015 bis 2021 um 8,5 Prozent und damit etwas langsamer als sämtliche Verbraucherpreise.
Im Schnitt geben die Menschen 23,3 Prozent ihres Einkommens fürs Wohnen aus, bei Mietern sind es sogar 27,6 Prozent. Am stärksten belastet sind laut Bundesamt mietende Einpersonenhaushalte, die im Schnitt 35,4 Prozent ihres verfügbaren Einkommens fürs Wohnen aufbringen müssen.
Vergleichsweise geringe Kosten haben hingegen kinderlose Paare mit 23,7 Prozent. Vor allem gering verdienende Haushalte leiden unter dem Kostendruck. Im unteren Einkommensfünftel lebt mehr als ein Drittel (36,2 Prozent) der Menschen in einem ständig finanziell überlasteten Haushalt.
- Nachrichtenagentur dpa