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DB: Der Deutschen Bahn gehören kaum noch Bahnhofsgebäude


Was gegen den Verfall getan wird
Der Deutschen Bahn gehören kaum noch Bahnhofsgebäude

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 27.01.2025 - 08:38 UhrLesedauer: 2 Min.
Ehemaliger Bahnhof MalchowVergrößern des Bildes
Der im Privatbesitz befindliche Bahnhof Malchow in Mecklenburg-Vorpommern ist seit Jahren geschlossen und verfällt. (Archivbild) (Quelle: Jens Büttner/dpa/dpa-bilder)
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Mehrere Tausend Empfangsgebäude gehörten einst der Deutschen Bahn. Den Großteil hat sie verkauft – und einige davon werden dem Verfall überlassen.

Nach dem massenhaften Verkauf von Bahnhofsgebäuden in den 2000er und 2010er Jahren gehören der Deutschen Bahn in Deutschland nur noch ein knappes Viertel der bundesweit rund 2.900 Empfangshallen. Etwas mehr als ein Fünftel sind wiederum in kommunalem Besitz, wie eine Auswertung des Interessenverbands Allianz pro Schiene zeigt. Mehr als die Hälfte gehört demnach privaten Eigentümern.

Der Privatbesitz von Bahnhöfen ist insbesondere in Ostdeutschland verbreitet, wie die Auswertung des Verbands zeigt. Spitzenreiter ist Mecklenburg-Vorpommern. Mehr als 100 der insgesamt rund 130 Bahnhofsgebäude in MV gehören demnach privaten Eigentümern – ein Anteil von mehr als 80 Prozent.

Vielerorts dem Verfall überlassen

Die Bahn verkaufte die Bahnhofshallen einst dutzendfach. Die meisten gingen in kommunale Hand über. Doch auch private Käufer schlugen zu. In manchen Fällen kauften sie Bahnhöfe in ganzen Paketen, um sie dann einzeln weiterzuverkaufen, wie die Allianz pro Schiene ermittelt hat. Der Verband kritisiert, dass es deshalb gar keinen Überblick darüber gibt, wem die Gebäude im Einzelnen gehören. Private Eigentümer bauen die Gebäude in der Regel für private oder kommerzielle Zwecke um und nicht für den klassischen Bahnbetrieb. Vielerorts werden sie dem Verfall überlassen.

Vor einigen Jahren hat die Bahn den Verkauf gestoppt. Nur noch knapp 700 Empfangsgebäude befinden sich in ihrem Besitz. Der Bestand soll nun im Zuge der sogenannten Generalsanierung nach und nach saniert werden – insgesamt 200 bis zum Jahr 2027. Einen Rückkauf von Bahnhöfen plant der Konzern eigenen Angaben zufolge aber nicht.

Die Allianz pro Schiene fordert deshalb Anreize für private und kommunale Eigentümer, die Bahnhöfe für den Schienenverkehr zu erhalten oder wieder fit zu machen. "Zur Verkehrswende gehört, dass wir Bahnhöfe für mehr Zugreisende ertüchtigen", teilt Verbandsgeschäftsführer Dirk Flege mit. "Das bedeutet auch attraktive Empfangsgebäude, die den Bedürfnissen der Reisenden gerecht werden." Es brauche finanzielle und organisatorische Unterstützung, um entsprechende Nutzungskonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Hier sei insbesondere der Bund in der Pflicht.

Regionale Initiativen wollen Eigentümer unterstützen

Initiativen dafür gibt es derzeit vor allem auf regionaler Ebene – etwa vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB). Mit der "Kompetenzstelle Bahnhof" hat dieser ein Portal geschaffen, auf dem interessierte Eigentümer Kontakte und Unterstützung bei der Weiterentwicklung der Gebäude auch im Sinne des Schienenverkehrs finden. Ein knappes Dutzend Brandenburger Best-Practice-Beispiele auf dem Portal zeigen, wie es gehen kann.

In Nordrhein-Westfalen dient die sogenannte Bahnflächen-Entwicklungsgesellschaft als Ansprechpartner für interessierte Eigentümer. Das dortige Modell habe "zahllose hervorragende Beispiele städtebaulicher und verkehrlicher Attraktivierung hervorgebracht, die als wesentliche Bausteine einer gelingenden Verkehrswende gelten dürfen", heißt es dort. Solche Initiativen müssten dringend gestärkt und unterstützt werden, fordert die Allianz pro Schiene.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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