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Experten: Harris-Sieg wäre besser für deutsche Wirtschaft


US-Wahl
Experten: Harris-Sieg wäre besser für deutsche Wirtschaft

Von dpa
Aktualisiert am 20.10.2024Lesedauer: 2 Min.
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Mit einer US-Präsidentin Harris könnte sich die deutsche Wirtschaft laut vielen Experten schneller erholen. (Symbolbild) (Quelle: Christian Charisius/dpa/dpa-bilder)
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Kamala Harris oder Donald Trump? Anfang November geht es in den USA darum, wer von beiden ins Weiße Haus einzieht. Ein Wahlausgang wäre Experten zufolge für die deutsche Wirtschaft vorteilhafter.

Ein Sieg von Kamala Harris bei der US-Präsidentschaftswahl im November wäre vielen Experten zufolge besser für die deutsche Wirtschaft. Eine Mehrheit erwartet unter der 60-Jährigen ein moderates Wirtschaftswachstum hierzulande. Die Erwartungen an eine neuerliche Präsidentschaft von Donald Trump sind hingegen weniger optimistisch. Das zeigt eine aktuelle Analyse, für die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim die Einschätzungen von 189 Finanzmarktexperten ausgewertet hat.

Ein Beispiel: Unter einer US-Präsidentin Harris erwarten 45 Prozent der Analysten für 2025 ein stärkeres Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) - also des Gesamtwerts aller hierzulande produzierten Waren und erbrachten Dienstleistungen. Im Gegensatz dazu rechnen nur sieben Prozent der Befragten damit, dass eine Trump-Präsidentschaft besser für das deutsche BIP sei. Der Rest erwartete keinen Unterschied.

In diesen Teil der Studie flossen die Antworten von 101 Experten ein, die eine Prognose für alle Jahre der Amtsperiode von 2025 bis 2028 abgegeben haben. Die Präsidentschaftswahl in den USA findet am 5. November statt. Umfragen zufolge dürfte es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Harris und dem 78 Jahre alten Trump kommen.

BIP-Wachstum wächst über Amtszeit hinweg

Die Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass das deutsche Wirtschaftswachstum über die vierjährige Amtszeit hinweg leicht zunehmen wird. Unabhängig davon, ob Trump oder Harris die Wahl gewinnen. Bei der Demokratin fällt der Effekt aber etwas stärker aus. Die Durchschnittsprognose für 2025 unterscheidet sich demnach je nach Wahlausgang um 0,14 Prozentpunkte. Die Differenz wächst bis 2028 auf 0,26 Prozentpunkte an.

Die Prognoseunterschiede zwischen den Kandidaten seien wirtschaftlich relevant, hieß es von den Forschern. Der Grund dafür ist einfach: Die Experten rechnen mittelfristig nicht mit einer starken wirtschaftlichen Erholung in Deutschland: Im Durchschnitt liegt das erwartete BIP-Wachstum in keinem der vier Jahre höher als 1,7 Prozent.

US-Protektionismus könnte Wachstum hemmen

Die Gründe für die Erwartung sind vielfältig: Die Finanzexperten sehen den ZEW-Ökonomen Alexander Glas und Lora Pavlova zufolge bei einem Wahlsieg von Harris zum Beispiel größere Chancen für Preisstabilität und stabilere internationale Finanzmärkte. Beim Republikaner Trump werde im Gegensatz dazu ein stärkerer Fokus auf protektionistische Maßnahmen wie Zölle wahrgenommen. Das könne das Wachstumspotenzial Deutschland beeinträchtigen. Die Bundesrepublik ist einer der wichtigsten Handelspartner der USA.

Die Experten schlagen aus diesem Grund auch Maßnahmen vor, um die deutsche Wirtschaft vor möglichen negativen Folgen des Wahlergebnisses zu schützen. Dazu gehören verstärkte Handelsbeziehungen mit anderen Ländern, höhere Militärausgaben und Maßnahmen, die die inländischen Investitionen ankurbeln.

Zölle wären Hiobsbotschaft für deutsche Industrie

Bereits vor wenigen Wochen hatten Ökonomen von Ifo-Institut und Econpol Europe davor gewarnt, dass ein Wahlsieg Trumps erhebliche Folgen für die ohnehin bedrängte deutsche Industrie haben könnte. Sollte er nach einer Rückkehr ins Weiße Haus sein Wahlversprechen höherer Einfuhrzölle umsetzen, könnten die deutschen Ausfuhren in die USA um knapp 15 Prozent sinken. Trump hat einen Zollsatz von 60 Prozent auf US-Importe aus China und von 20 Prozent auf Importe aus der restlichen Welt angekündigt. Das würde deutsche Produkte in den USA viel teurer machen. Besonders getroffen würden Auto- und Pharmaindustrie.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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