t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeWirtschaft & FinanzenAktuellesArbeitsmarkt

English, please: Wann Ihr Chef die Arbeitssprache bestimmen kann


Fremdsprache am Arbeitsplatz
English, please: Können Chefs die Arbeitssprache ändern?

Von dpa
Aktualisiert am 25.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Kommunikation ist alles: In machen Branchen kann die Muttersprache eher hinderlich sein.Vergrößern des Bildes
Kommunikation ist alles: In machen Branchen kann die Muttersprache eher hinderlich sein. (Quelle: IMAGO / Science Photo Library)
News folgen

Wenn viele Nationalitäten am Arbeitsplatz vertreten sind, kann Englisch die Kommunikation erleichtern. Aber darf der Arbeitgeber die Sprache auch bestimmen?

Ob es um E-Mails an Kunden geht oder um Meetings – ist man in einem internationalen Arbeitsumfeld unterwegs, ist Deutsch womöglich nicht immer die Sprache der Wahl. Doch kann der Arbeitgeber festlegen, dass die Arbeitssprache geändert wird, Aufgaben im Job also nicht länger auf Deutsch, sondern beispielsweise auf Englisch erledigt werden müssen?

Der Arbeitsvertrag gibt Aufschluss

Das hängt zunächst einmal davon ab, was in den Arbeitsverträgen der Beschäftigten steht. Ist hier Deutsch als Arbeitssprache festgelegt, kann der Arbeitgeber nicht einfach festlegen, dass E-Mails, Angebote oder Berichte künftig nur noch auf Englisch oder auf Französisch geschrieben werden.

Ist das nicht der Fall, sieht die Sache anders aus: "Wenn – wie bislang allgemein üblich – im Arbeitsvertrag keine Regelung enthalten ist, kann die Arbeitssprache im Wege des Direktionsrechts grundsätzlich angewiesen werden", erklärt Nathalie Oberthür, Fachanwältin für Arbeitsrecht in Köln.

Berufsbild entscheidet über Sprache

Voraussetzung dafür sei allerdings, dass die gewünschte Sprache auch Teil des vereinbarten Berufsbildes ist. Wann dies der Fall ist und wann nicht, lässt sich allerdings nicht pauschal sagen. Oberthür zufolge sei dies im Einzelfall und unter Berücksichtigung der betrieblichen Situation zu bewerten. "Dabei ist allerdings billiges Ermessen zu wahren, es sind also die betrieblichen Interessen an einem bestimmten Sprachgebrauch abzuwägen mit den persönlichen Interessen der Arbeitnehmer."

Unterschieden wird zwischen einer Änderung der Arbeitssprache und einer Änderung der Betriebssprache. Letztere ist gemeint, "wenn auch außerhalb des dienstlichen Kontextes, also etwa in den Pausen, eine bestimmte Sprache genutzt werden soll", erklärt Nathalie Oberthür. "Eine solche Anweisung betrifft die allgemeine Ordnung des Betriebes und unterliegt deshalb der Mitbestimmung des Betriebsrats."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website