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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Startup "The Screening Room" Für 50 Dollar kommen die Blockbuster direkt ins Wohnzimmer
Gehen Sie noch ins Kino? Oder meiden Sie das Massenerlebnis im süßlichen Popcorndunst mit knisternden Chipstüten, quasselnden Leuten, fiependen Smartphones und teuren Getränken?
Wie das US-Magazin "Variety" berichtet, plant "The Screening Room", Kunden für 150 Dollar eine Set-Top-Box bereitzustellen, auf der sie die neusten Blockbuster unmittelbar ab deren Kinostart zuhause sehen können. Pro Film soll eine Gebühr von 50 Dollar fällig werden, umgerechnet rund 45 Euro.
Das klingt viel. Andererseits kostet ein Kinoticket in Deutschland schon knapp neun Euro. Für einen Kinoabend mit der ganzen Familie oder ein paar Freunden geht auch leicht ein Fünfziger drauf.
Blockbuster im Wohnzimmer – direkt zum Kinostart
Nach der Bestellung bleiben 48 Stunden Zeit für das Filmvergnügen. In dieser Zeitspanne können auch Abonnenten von Google Play und iTunes die ausgewählten Kinofilme nutzen – allerdings erst Monate nach der Kinopremiere, wenn die Filme für andere Kanäle freigegeben worden sind.
Die Köpfe hinter dem Startup sind der Napster-Mitgründer und ehemalige Facebook-Manager Sean Parker und Prem Akkaraju von SFX Entertainment. Laut "Variety" sind sie derzeit mit großen Filmstudios wie Universal, Fox und Sony sowie der amerikanischen Kinokette AMC im Gespräch.
Gratis gibt's zwei Kinokarten dazu
Ironischerweise sieht das Geschäftsmodell vor, dass "Screening Room"-Kunden zu jedem Film auch zwei Tickets für ein Kino ihrer Wahl erhalten. Erst zu Hause gucken und dann nochmal im Kino? Die Dreingabe dient vor allem als Besänftigungspille für die Kinobetreiber, die darauf hoffen, damit doch noch Publikum in ihre Säle zu locken.
Der größere Köder dürfte sein, dass die Kinoketten einen großen Teil der "Screening Room"-Leihgebühr erhalten sollen – dem Bericht zufolge 20 Dollar pro Film.
Firma verspricht "Anti-Piraterie-Technik"
Das Startup versichert, die Set-Top-Boxen mit einer nicht näher definierten "Anti-Piraterie-Technik" auszustatten, damit die Filme nicht als Raubkopien weiterverbreitet werden können. Nur wenn sich die Technik als wasserdicht erwiesen hat, werden sich die Produktionsfirmen und Kinobetreiber auf Verhandlungen für den neuen Ausspielungskanal einlassen.