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Speicherplatz auf dem Smartphone: Warum zu viele Apps schaden können


Regelmäßig löschen
Warum zu viele Apps auf dem Smartphone schaden können

Viele Smartphone-Besitzer installieren mehr Apps, als sie tatsächlich nutzen. Doch wer zu viele Programme auf dem Gerät hat, kann Probleme bekommen. Welche das sind und was Sie tun sollten.

Aktualisiert am 11.05.2020|Lesedauer: 3 Min.
Von dpa
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Sei es die neue Version von Candy Crush, eine vielversprechende Meditations-App oder eine gute Lösung für Notizen: Smartphonebesitzer laden sich oft mehr Apps herunter, als sie überhaupt nutzen. Meistens werden diese dann nicht wieder gelöscht. "Vielleicht brauche ich die noch", denken sich viele. Doch Experten warnen vor den Risiken und Nebenwirkungen von zu vielen Apps.

Ein Smartphone mit Apps auf dem Bildschirm: Wer etwas gegen unübersichtliche App-Symbol-Reihen tun möchte, gruppiert die Symbole in Ordnern.Vergrößern des Bildes
Ein Smartphone mit Apps auf dem Bildschirm: Wer etwas gegen unübersichtliche App-Symbol-Reihen tun möchte, gruppiert die Symbole in Ordnern. (Quelle: Arne Immanuel Baensch/dpa-tmn-bilder)

Jeder Tag bringt neue Anwendungen, die das Leben einfacher oder unterhaltsamer machen sollen. Das führt zu überfüllten Home-Bildschirmen. Nach Angaben des App-Analyse-Dienstleisters App Annie hatte jeder Smartphone-Nutzer 2018 durchschnittlich 95 Apps installiert. Jeden Monat genutzt wurden davon aber nur 35. Der Rest nimmt unnötig Speicherplatz in Beschlag.

Apps bremsen im Hintergrund

Je nach Gerät können Apps aber auch die Leistung beeinträchtigen. "Wenn man Apps installiert, muss man sich bewusst sein, dass viele davon Dienste im Hintergrund haben", erklärt Alexander Vukcevic vom IT-Sicherheitsunternehmen Avira. Apps wie Mail-Dienste oder Chatprogramme können beispielsweise regelmäßig Neuigkeiten abfragen.

Dies sei selbst bei Anwendungen der Fall, die nicht geöffnet sind, also nicht im Task-Manager auftauchen. Bei einer hohen Anzahl von Apps mit Hintergrunddiensten könnten die ständigen Nachfragen das Handy verlangsamen und die Batterielaufzeit beeinträchtigen, so Vukcevic.

Ungewollte Zugriffe im Hintergrund

Oft sind sich Nutzer auch nicht im Klaren darüber, worauf Anwendungen im Hintergrund zugreifen können. Christian Funk von der IT-Sicherheitsfirma Kaspersky Labs erklärt, dass manche Apps versuchen, Daten abzugreifen, die mit ihrer Funktion nichts zu tun haben: "Ein klassisches Beispiel ist die Taschenlampen-App, die zum Beispiel Zugriff auf die Kontakte will."

Das kann gefährlich werden. "Wenn persönliche Informationen an Dritte geraten, können diese sie mit krimineller Energie nutzen", warnt Funk. Private Kontakte könnten zum Beispiel missbraucht werden, um Phishing-E-Mails authentischer aussehen zu lassen und Nutzer dazu zu bringen, dubiose Links in einer Nachricht anzuklicken. Wie Sie Phishing-Mails erkennen können, lesen Sie hier.

Berechtigungen wieder entziehen

Man sollte also genau abwägen, welcher App man welchen Zugriff gewährt. Ganz ohne Berechtigungen gehe es natürlich nicht, sagt Funk – und nennt ein Beispiel: "Wenn ich eine App mit Fotofiltern habe, braucht die Zugriff auf meine Fotos."

Android-Nutzer sollten nach der Installation einer neuen App noch einmal in die Einstellungen unter "Apps" und "App-Berechtigungen" zu gehen und dort zu kontrollieren und gegebenenfalls zu korrigieren. Das geht beim iPhone natürlich auch, und zwar unter dem Menüpunkt "Datenschutz".

Entwickler umgehen Berechtigungssystem

Einige Android-Entwickler umgehen das Berechtigungssystem aber. In einer Studie fanden Forscher des International Computer Science Institute (ICSI) in Kalifornien heraus, dass viele Apps Daten sammeln, obwohl ihr Zugriff beschränkt wurde.

"Beim Android Server haben Apps mehr Möglichkeit, auf Daten zuzugreifen, die auf dem Device liegen, als auf dem iPhone", sagt auch Vukcevic. Umsicht bei der App-Auswahl und -Installation ist also insbesondere bei Android-Geräten geboten. Und: Apps sollten aus einer vertrauenswürdigen Quelle wie dem Google Play Store kommen. Worauf Android-Nutzer in puncto Datenschutz noch achten sollten, lesen Sie hier.

Einmal im Monat aufräumen

Nicht nur aus Sicherheitsgründen sollten Nutzer ab und zu aufzuräumen. Je mehr Apps Sie installieren, desto mehr Benachrichtigungen erhalten Sie auf dem Home-Bildschirm. "Es blinkt und ploppt halt immer irgendetwas auf", sagt Stefanie Adam, die als Coach arbeitet.

Sie rät, unnötige Apps primär nach Brauchbarkeit zu sortieren, Benachrichtigungen abzustellen und die App-Symbole auf dem Home-Bildschirm in Ordner zu gruppieren. Nutzer sollten das Handy als Werkzeugkasten betrachten: Was nicht nützlich ist, kann weg.

"Eine regelmäßige Inventur ist stark anzuraten", sagt auch Christian Funk. Er rät, fortlaufend alle Apps zu löschen, die man im letzten Monat nicht benutzt hat. Das geht so: Lange aufs App-Symbol drücken – und es dann bei Android nach oben auf den "Entfernen"-Buttons ziehen, beim iPhone auf das dann erscheinende "X" tippen.

Auf diese Weise lässt sich beispielsweise auch die Google-Suchleiste entfernen, die auf Android-Geräten vorinstalliert ist. Dazu drücken Sie länger auf die Leiste, bis ein Kontextmenü erscheint. Dort wählen Sie "Von Start entfernen" – und schon ist die Leiste verschwunden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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