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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Flotter Smartphone-Riese Huawei Ascend Mate 7 im Alltagstest
Vielen Smartphone-Nutzern ist Telefonieren gar nicht so wichtig. Das Lesen und Schreiben von Textnachrichten rangiert laut einer Umfrage in Londons Straßen an erster Stelle, gefolgt vom Surfen im Internet. Gemessen daran erfüllt das Huawei Ascend Mate 7 dem Mobilfunknutzer alle Wünsche: ein preiswertes, großes Edel-Smartphone. Wie sich das Phablet im Alltag schlägt, zeigt unser Test.
Beim ersten Anblick des Huawei Ascend Mate 7 überrascht das edle Aussehen. Bei Geräten seiner Preisklasse – im deutschen Online-Handel kostet es etwa 430 Euro – ist das nicht immer üblich. Trotz seiner enormen Bauhöhe von 15,7 cm liegt es bequem in der Hand, hat einen Metallrahmen und eine Rückseite aus Aluminium. An den Kopfenden sitzen Kunststoffkappen, hinter denen die Antennen sitzen.
Das Display des Ascend Mate 7 spannt sich fast komplett über die Frontseite des Smartphones. Damit bietet es mehr Bildfläche als das iPhone 6 Plus und das Samsung Galaxy Note 4, die beide über fast dieselben Ausmaße verfügen.
Betriebssystem mit Ein-Hand-Bedienung
Ein Grund für den schmalen Rahmen ist, dass die drei Android-Softkeys innerhalb des Displays liegen, bei Samsung oder Apple jedoch außerhalb. Mittig auf der Rückseite sitzt die Kamera mit LED-Blitz, darunter liegt ein Fingerabdruck-Scanner. Wie bei den Tablets soll die biometrische Sicherung die Geräte besser schützen.
Als Betriebssystem ist Android 4.4.2 aufgespielt, dem Huawei mit Emui 3.0 seine eigenes, erweitertes mobiles Betriebssystem übergestülpt hat. Es bietet einige zusätzliche Apps, darunter ein Vergrößerungsglas, eine vorinstallierte Taschenlampe sowie insgesamt mehr Bedienkomfort. Ähnlich wie bei einem iOS-Gerät liegen alle Apps auf den Homescreens, ein separates App-Menü gibt es nicht.
Sehr gelungen ist die Umsetzung der Ein-Hand-Bedienung: Dazu wischt man von oben über den Bildschirm und wählt aus dem Kurzbefehle-Menü die besagte Option. Schon springen alle Schaltflächen und Android-Tasten an den Bildschirmrand; wahlweise links oder rechts, je nach Gewohnheit des Benutzers. So lässt sich das als Telefon überdimensionierte Gerät auch mit nur einer Hand bedienen.
Hardware: Display, CPU, Akku
Der Bildschirm hat Full-HD-Auflösung und basiert auf IPS-Neo-Technik. Dies ist die neuste Weiterentwicklung der LCD-Anzeige und soll vor allem den Energieverbrauch weiter drosseln. Sie leuchtet daher nicht so hell wie LCD, glänzt aber mit größeren Blickwinkel und knackigen Farben. Die Darstellung ist unterm Strich tadellos und gehört zu den Pluspunkten des Huawei Ascend Mate 7.
Der Hauptprozessor ist ein Kirin 925 – eine Eigenentwicklung von Huawei – mit acht Rechenkernen. Vier davon sind mit 1,8 GHz getaktet, die übrigen vier erreichen maximal 1,3 GHz. Für alle Alltagsaufgaben einschließlich grafiklasteiger Spiele reicht das aus. Die Benchmarkwerte von Nexus 6 oder Galaxy Note 4 erreicht er hingegen nicht.
Der Akku ist mit einer Kapazität von 4100 mAh deutlich größer ausgelegt als beispielsweise der Stromspeicher des Google Nexus 6, der nur 3220 mAh fasst. Das Resultat sind ungewöhnlich lange Laufzeiten. Im Alltagstest bei mäßigem Gebrauch hielt der Huawei-Riese gut zwei Tage durch, im Telefonbetrieb zeigt der Akku laut Hersteller noch mehr Ausdauer und benötigt erst nach drei Wochen einen Aufenthalt an der Steckdose.
Kamera mit Schwächen
Die Hauptkamera macht Fotos mit 13 Megapixeln. Die Frontkamera ist mit 5 Megapixeln Selfie-tauglich und lässt sich über den Fingerabdruck-Scanner auslösen. Mehr als durchschnittliche Bildqualität liefern sie aber nicht. Farben, Schärfe und Kontraste könnten oft besser sein. Bei schlechter Beleuchtung produzieren sie zum Teil sehr deutliches Bildrauschen, das die Bilder verwaschen aussehen lässt. Die besten Resultate gelingen mit Standfotos im Tageslicht, was beim fehlenden Bildstabilisator nicht überrascht.
Die Gesprächsqualität ist gut, störende Nebengeräusche filtert das Telefon zuverlässig heraus. Etwas nervig ist die Soundqualität aus dem rückseitigen Stereo-Lautsprecher, bei hohen Tonfrequenzen scheppert es. Ansonsten ist der Sound gut, aber nicht herausragend. Huawei legt dem Ascend Mate 7 ein Standard-Headset bei, das als Antenne für das im Smartphone integrierte UKW-Radio dient, darüberhinaus aber keinen Mehrwert für Musikliebhaber bringt.
Fazit: Tadelloses Phablet zum fairen Preis
Die Leistungsmessprogramme bestätigen unseren ersten Eindruck: Verarbeitung und Technik sind beim Huawei Ascend Mate 7 außerordentlich gut. Full-HD-Filme und der Webbrowser laufen flüssig. Vom Fingerabdrucksensor über das schöne Display bis zur langen Akkulaufzeit stimmt hier fast alles. Nur die Kameras passen nicht so recht ins Bild. Angesichts des günstigen Preises kann man das aber verkraften.
Die 6-Zoll-Modelle der etablierten Hersteller sind deutlich teurer. So schlägt das Apple iPhone 6 Plus mit mindestens 799 Euro zu Buche, das HTC One Max mit 5,9 Zoll oder das Sony Xperia Z Ultra kosten zwar weniger, haben aber einen deutlich schwächeren Akku. Das iPhone 6 Plus oder das Samsung Galaxy Note 4 sind aus Preis-Leistungs-Sicht keine wirklichen Konkurrenten. Allenfalls das Nokia Lumia 1520 kann dem Huawei Ascend Mate 7 das Wasser abgraben. Es hat die deutlich bessere Kamera. Das Windows-Phablet wird im Online-Versand schon für unter 400 Euro angeboten.
Die Ausstattung des Huawei Ascend Mate 7 im Überblick:
Display-Diagonale | 6 Zoll (15,24 cm) |
Display-Auflösung | 1920 × 1080 Pixel (Full HD), IPS-Neo |
Betriebssystem | Android 4.4.2 Kitkat |
Prozessor | Achtkern-CPU (4× 1,8 GHz, 4× 1,3 GHz) |
Arbeitsspeicher | 2 GB |
Speicherplatz | 16 GB (erweiterbar) |
Akku-Kapazität | 4100 mAh |
Kamera (Rückseite / Front) | 13 / 5 Megapixel |
WLAN | IEEE 802.11b/g/n |
Bluetooth | Bluetooth 4.0 |
LTE (4G) | ja |
UMTS/HSDPA+ (3G) | ja |
NFC | ja |
GPS | Navstar GPS, A-GPS, Glonass |
Sensoren | Näherung, Umgebungslicht, Beschleunigung, Kompass, G-Sensor, Gyroscope, Fingerabdruck |
Maße (H/B/T) | 157 × 81 × 7,9 mm |
Gewicht | 185 g |