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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Vorsicht Falschmeldung So leicht lassen sich Fake-News erkennen
Gezielte Falschmeldungen ("Fake-News") werden eingesetzt, um Wahlen zu beeinflussen und politischen Gegnern zu schaden. Auch harmlose Quatsch-Meldungen werden jeden Tag als echte News in sozialen Netzen geteilt. Dabei sind sie relativ leicht zu erkennen.
Falschmeldungen sind peinlich, besonders für denjenigen, der sie für wahr hält, teilt und im Netz verbreitet. Viele Webseiten haben sich auf die Verbreitung von gezielten Falschmeldungen spezialisiert und veröffentlichen jeden Tag die unglaublichsten Geschichten, aus politischen oder kommerziellen Gründen - oder nur aus Spaß.
Facebook hat den Fake-News erst kürzlich den Kampf angesagt. Auch der gemeinnützige Wiener Verein Mimikama (Motto: "Erst denken, dann teilen") kämpft seit Jahren gegen Falschmeldungen im Netz - und listet täglich neue "Hoaxes" (Scherze) auf. Die Experten des Vereins zur Aufklärung über Internetmissbrauch geben auch Tipps, wie man gezielte Falschmeldungen erkennt. Sie raten vor allem zu gesunder Skepsis.
Wie lassen sich Fake-News erkennen?
- Wird massiv übertrieben?
Ist die Darstellung eines Inhaltes stark übertrieben? Fehlen wichtige Erklärungen? Laut Mimikama ein erstes Alarmsignal. Ein weiteres ist eine kaum belastbare Quelle, sofern diese überhaupt genannt wird, Auch eine stark verkürzte und auf eine Schlagzeile verkürzte Darstellung sollten Sie vorsichtig machen. ist eine Geschichte zu gut, um wahr zu sein, ist sie es meistens nicht. - Wer ist der Absender?
Was steht im Impressum einer Webseite? Ist es so vorhanden, wie gesetzlich vorgeschrieben? Werden die Adresse und Verantwortlichen komplett genannt oder nur ein Postfach in Mittelamerika? Vorsicht bei fehlenden Ansprechpartnern: Jede seröse Nachrichten-Webseite hat ein vollständiges Impressum mit Ansprechpartner und Adresse.
- Ist die Quelle seriös?
Gibt es für die vermeidliche Sensationsmeldung weitere Quellen? Sind sie serös? Mit einer kurzen Google-Suche der Schlagzeile lässt sich dies leicht feststellen. Taucht die Meldung auch auf anderen unseriösen Seiten auf? Dann stimmt sie wahrscheinlich nicht. Viele Falschmeldungen im Netz listet Mimikama auf seiner Seite zur Warnung auf. Mit dem Tool Hoaxy überprüfen Sie, ob eine Meldung "Fake" ist. - Sind die Bilder echt?
Prüfen Sie, ob das spektakuläre Bild tatsächlich wie behauptet zur Geschichte gehört, oder zu einer anderen. Bei einem Hybrid-Fake ist entweder das Foto richtig und die Story falsch. Oder die Geschichte stimmt, aber das Bild dazu nicht, erklärt Mimikama. Hier hilft die Bildersuche, zum Beispiel von Google, um Fakes schnell zu enttarnen. Dabei klickt man auf das Kamera-Symbol und wählt das Foto aus, das gesucht werden soll. Mimikama empfiehlt auch eine Suche mit Yandex. - Sind die Videos echt?
Mit dem Tool ffprobe können Sie beispielsweise den Zeitstempel eines Videos überprüfen. Auf der Webseite YouTube Data Viewer von Amnesty International können Sie die Adresse eines Videos einfügen und so etwa erfahren, wann es aufgenommen wurde.
- Sind die Fotos wirklich neu?
Einige Falschmeldungen geistern schon seit Jahren durch das Netz und sind nicht brandneu, wie behauptet wird. Hier hilft der Zeitfilter der Google-Suche: Damit lassen sich Suchergebnisse nach ihrem Erscheinungszeitraum sortieren. So findet man meist schnell heraus, wann und wo eine Meldung zum ersten Mal veröffentlicht wurde.
Mimikama bietet auch eine eigene Suchmaschine an, um Falschmeldungen per Suchbegriff zu finden und zu entlarven. Auch der Kontakt zu dem Verein findet sich auf dieser Seite, wenn man unsicher ist, ob eine News echt ist oder ein Fake.