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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Modelle, Kosten, Einbau SSD: Alles, was Sie über die Turbo-Festplatten wissen müssen
SSD-Festplatten verleihen Notebooks und PCs einen ordentlichen Geschwindigkeitsschub. Und erschwinglich sind die Speicher auch noch, die ohne rotierende Magnetscheiben auskommen und die Daten auf Chips speichern. Allein die diversen Formate geben Rätsel auf.
Schneller sind sie sowieso. Auch bei der Speicherkapazität kommen SSDs immer weiter in die Nähe herkömmlicher Festplatten. Und die Preise sind inzwischen konkurrenzfähig. Doch welche SSD gilt es zu kaufen, und wie funktioniert der Einbau? Ein Überblick:
Der Klassiker
Am längsten auf dem Markt ist die Standard-SSD im 2,5-Zoll-Format mit SATA-Schnittstelle. Sie steckt in einem Gehäuse, hat das Format einer klassischen 2,5-Zoll-Festplatte und stellt oft mit die einfachste und günstigste SSD-Erweiterungsmöglichkeit für Desktop-PCs und Notebooks dar. 2,5-Zoll-SSDs mit 500 Gigabyte (GB) sind schon für unter 100 Euro zu haben.
Pro und contra SATA-SSD
Wer das Speed-Maximum herausholen möchte, sollte sich M.2-SSDs mit NVMe-Schnittstelle anschauen. Diese sind um einiges flotter unterwegs als klassische SATA-SSDs. "Für einen Privatanwender, der nur alltägliche Arbeiten mit dem Rechner macht, reicht eine SATA-SSD vollkommen aus", schränkt aber Manuel Christa vom Fachmagazin "PC Games Hardware" ein. NVMe-SSDs seien besonders geeignet, wenn tagtäglich große Datenmengen bewegt werden müssen.
Kompakter Newcomer
Die gehäuselosen M.2-SSDs erinnern optisch eher an einen Speicherriegel als an eine Festplatte. Sie bestehen nur aus einer kompakten Steckplatine mit Speicherchips und Steuerelektronik – ideal für Notebooks. 2,5-Zoll-SSDs benötigen einen Laufwerksschacht, eine M.2-SSD kann direkt auf die Hauptplatine gesteckt werden. Beim Notebook muss aber ein geeigneter Steckplatz frei und über eine Serviceklappe erreichbar sein.
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Aufgepasst beim M.2-Format
Die immer 22 Millimeter breiten M.2-SSD-Karten gibt es in verschiedenen Längen. Zwar hat sich mittlerweile die Variante mit 80 Millimetern Länge durchgesetzt. Wer auf Nummer sicher gehen will, dass die neue SSD passt, sollte aber wegen der richtigen Länge ins Handbuch seines Rechners schauen.
Doppeltes Lottchen
M.2-SSDs gibt es aber auch noch mit zwei verschiedenen Schnittstellen. Einmal mit der klassischen SATA- und einmal mit deutlich schnelleren NVMe-Verbindung. Unterscheiden kann man die Schnittstellen schon beim Blick auf die Steckkontaktleiste: M.2-SSDs mit SATA haben zwei Einkerbungen, M.2-SSDs mit NVMe nur eine. Da NVMe auf dem PCIe-Verbindungsstandard basiert, werden NVMe-SSDs oft auch als PCIe-SSDs angeboten.
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Die Kostenfrage
M.2-SATA-SSDs sind mit um die 100 Euro für 500 GB inzwischen ähnlich günstig wie 2,5-Zoll-SATA-SSDs. M.2-NVMe-SSDs kosten im Vergleich zu ihren M.2-SATA-Geschwistern derzeit aber noch rund 50 Prozent mehr: also etwa 150 Euro für 500 GB. Insgesamt betrachtet gibt es für SSD-Umsteiger derzeit aber keinen Grund mehr, mit der Anschaffung zu warten, sagt Manuel Christa: "SSDs sind günstig wie nie zuvor, Interessenten sollten jetzt zuschlagen."coremedia:///cap/blob/content/84216422#imageData
M.2-Einbau im Notebook
Die Karte einfach im M.2-Steckplatz platzieren und mit einer Schraube fixieren. Bei Notebooks findet sich der Steckplatz meist auf der Unterseite. Um diese zu lokalisieren, kann auch ein Blick ins Handbuch helfen.
M.2-Einbau im Desktop
M.2-Steckplätze liegen oft zwischen Prozessor und Grafikkarte. Große Grafikkarten müssen deshalb oft erst ausgebaut werden, damit die M.2-SSD eingesteckt werden kann. "Bei Windows-PCs und –Desktops ist der Einbau in der Regel kein Problem, bei Apple-Rechnern wird es schwieriger, auch weil ein Garantieverlust droht", sagt Jörg Stenzel, Computertechnik-Experte aus Marl.
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2,5-Zoll-SSD-Einbau im Desktop
Erfordert ein paar Handgriffe mehr. Beim Desktop-PC wird die Platte mit einem speziellen Einbaurahmen in einem regulären Laufwerkschacht verschraubt. Im nächsten Schritt werden Stromversorgung und SATA-Kabel angeschlossen.
2,5-Zoll-SSD-Einbau im Notebook
Hier nimmt die SSD den Platz der herkömmlichen 2,5-Zoll-Festplatte ein - wenn es nicht gerade zwei Platten-Schächte gibt, was eher bei größeren Notebooks vorkommt. Oft ist auch hier ein Einbaurahmen nötig: Dieser kann einfach von der entnommenen Festplatte entfernt und um die neue SSD gebaut werden.
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Datenumzug
Um das laufende Betriebssystem und die Daten möglichst einfach von der alten Festplatte auf die neue SSD zu bekommen, empfiehlt sich das sogenannte Klonen. Das gelingt mit kostenlosen Tools wie etwa Macrium Reflect Free. Je nach Bauvariante und Rechner wird dazu die neue SSD in ein USB-Gehäuse gesteckt und extern angeschlossen oder direkt auf das Mainboard gesteckt. Die Festplatte zu klonen sei keine Raketenwissenschaft, jedoch "sollte man schon ein bisschen Erfahrung haben und sich Zeit nehmen, sonst droht ein Datenverlust", sagt Sven Schulz von der "Computerbild".
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Manche SSD-Hersteller lieferten auch eine Software mit. Nach dem Umzug gilt es nur noch, SSDs, die extern zum Klonen angeschlossen wurden, wie beschrieben einzubauen. "Dann muss nur noch die Boot-Reihenfolge im BIOS richtig eingestellt werden, damit der Rechner hinterher auch von der neuen Platte startet", erklärt Schulz. Um ins BIOS-Menü zu gelangen, drückt man beim Hochfahren des Rechners eine bestimmt Taste - oft F2. Auch hier hilft im Zweifel das Handbuch weiter.
- dpa